
Artist | HENRIK N. BJÖRKK |
Title | Vitagen |
Homepage | HENRIK N. BJÖRKK |
Label | ESSENCE MUSIC |
Leserbewertung |
Die neueste Veröffentlichung von NORDVARGR, der neben MASCHINENZIMMER 412 und FOLKSTORM auch dieses finstere Ambientprojekt hütet, besticht schon beim ersten Blick durch das Artwork. Mit viel Liebe wurden hier im Papp-Digipack nostalgische Kinderfotografien verewigt, alles in einem netten Braunton gehalten mit schnörkeliger Schrift. Die CD ist in eine schwarze Papiertasche gehüllt. Mehr kann man eigentlich nicht erhoffen an edler Aufmachung…
Was den Hörer an musikalischen Ergüssen erwartet, ist wie immer reinste Qualität. Sehr sphärisch und dröhnend geleitet einen der erste Song „Steril“ in das Hörerlebnis, welches diese Platte für den geneigten Hörer verkörpert. Sägend lässt NORDVARGR seine Lieder an unserem Bewusstsein kratzen und erschafft somit eine derart düstere Endzeitstimmung, dass man sich schon fast in diese Albtraumklanglandschaft hinein wünscht, überzeugt sie doch auch aufgrund ihrer verträumten Passagen, die wiederum etwas sehnsüchtig Hoffnungsvolles vermitteln. Etwas Vergleichbares dieser Art gelingt nur wenigen Künstlern… So minimalistisch NORDVARGR seine Musik von der Entwicklung her im Verlauf eines jeden Stücks auch hält; er schafft es, Bombast zu vermitteln, anhand grummelnder Vokalsamples und sägend rauschender, vielfacher Tonspuren, die er übereinander legt. Alles erscheint hochgradig durchdacht und wie aus einem Filmsoundtrack. Kein Wunder, bringt er z.B. durch MASCHINENZIMMER 412 auch jahrelange Erfahrung mit.
„Vitagen“ stellt definitiv einen weiteren großen Schritt in der Karriere des Künstlers dar und bietet eine Qualität, von der sich andere Ambienttüftler eine Scheibe abschneiden könnten. Streckenweise klingt das, was man zu hören bekommt, wie die noch junge Ambientformation :GOLGATHA:, die ebenfalls anhand kratzender und mysteriös undefinierbarer Klänge düstere Soundkollagen entwirft. Es ist eigentlich Pflicht, jedem Fan ruhiger und tiefsinniger Klangwelten diese Platte zu empfehlen, die übrigens von Peter Andersson (RAISON D´ÊTRE) gemastered wurde.
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