
Artist | HERRATIK |
Title | Compromise Gone |
Homepage | HERRATIK |
Label | BATTLEGOD PRODUCTIONS |
Leserbewertung |
Australien ist eher bekannt für seine Hard-Rock-Bands à la AC/DC, ROSE TATTOO oder AIRBOURNE. HERRATIK, ebenfalls aus down under, geben sich hingegen dem Thrash/ Death-Genre hin. Sie sind einigen vielleicht noch unter dem Namen ABORTUS bekannt, unter dem sie bis ca. 2004 herumlärmten. Ihr zweiter Output unter neuem Banner hört auf den Namen „Compromise Gone“ – und der Titel ist Programm. HERRATIK gehen keine Kompromisse ein und ballern ihren dreckigen Mix aus Death, Thrash und traditionellem Metal in knapp einer halben Stunde unters Metalvolk. Zählt man die Veröffentlichungen als ABORTUS mit, ist dies die vierte Veröffentlichung der Jungs. Ergo eine recht erfahrene Truppe, die mit dem ehemaligen MYSTIC CIRCLE-Drummer Alex Koch einen auch bei uns bekannteren Recken als Session-Musiker gewinnen konnte.
Die CD startet mit einem schönen atmosphärischen Intro, das mit einem Marschrhythmus unterlegt ist. Nach knapp anderthalb Minuten bricht dann das Thrash-Gewitter in Form von „Enough“ über den Hörer hinein. Ein relativ schneller Beginn wechselt sich mit einem Headbanger ab und wird durch ein traditionelles Solo garniert. Nach 3:07 Minuten ist dann in gesungener Form „Genug“. „Bottom Feeder“ beginnt als klassischer Thrasher und entwickelt sich dann zu einem Blastinferno. Ab Minute 2 folgt ein sehr geiler Thrashpart, dann Solo, Blast und Ende. Das folgende „Compromise Gone“ erinnert einen irgendwie an ältere SODOM und Sänger Jack White kommt dem Angelripper auch stimmlich nahe. Der nächste Track beginnt mit einem atmosphärische Gitarrenintro, das mit maschinellen Klängen und gesprochenen Passagen unterlegt wird. Passend dazu klingt „Closed Book…Open Wrist“ insgesamt bisher am modernsten, was nicht zuletzt an dem Gitarrenduo Gooch Trajkovski (Lead) und Drew Horwood (Rhythm) liegt. Auch das anknüpfende „Talk So Much…Say Nothing“ ist eher moderner Färbung und beinhaltet die bekannten Ingredienzien wie Thrash-Riffing, ein scheinbar obligatorisches Solo und wiedermal Blastbeat. Dann folgt mit „Filth in Numbers“ für mich der beste und leider auch kürzeste Track des Rundlings, welcher nicht nur aufgrund des Basssounds von George Kozaroski S.O.D.-mäßig beginnt, um dann an SODOM zu Get-what-you-deserve-Zeiten zu erinnern. HERRATIK servieren darauf mit „Good Things Come To Those Who Hate“ ein ähnlich gutes Stück wie den Vorgänger. Die Gitarren scheinen hier noch mehr zu braten als üblich. Das vorletzte „The Fall“ fällt hingegen wieder ab, da die Jungs wieder nach gewohntem Schema vorgehen: Thrash, ein wenig Blast, wieder Thrash, angereichert mit klassischem Metal und Solo obendrauf – fertig. „The Zone“ hingegen beschließt den Rundling dann in besserer Manier, da er etwas experimenteller ausfällt und der Sänger dem Zuhörer sogar ein hardcoremäßiges „Come On“ entgegenschleudert.
Trotz der drei besseren Songs haben HERRATIK mit „Compromise Gone“ eher ein durchschnittliches Album veröffentlicht. Dieser Eindruck wird durch den uninspirierten und eintönigen Gesang von Jack White leider nur verstärkt. Zu wenig Riffs bleiben hängen, die Soli scheinen eher Muss statt Muße zu sein und nach dem ersten Durchlauf hat man nicht den Drang, dem Werk eine zweite Chance zu geben. Macht man sich hingegen die Mühe, werden HERRATIK immer dann interessant, wenn sie in der zweiten Hälfte der CD aus ihrem Standard-Korsett ausbrechen („Filth in Numbers“, „Good Things Come To Those Who Hate“ und „The Zone“). Daher reinhören und selber ein Urteil bilden!
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