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HOUSE OF AQUARIUS - The world through bloodred eyes

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Artist HOUSE OF AQUARIUS
Title The world through bloodred eyes
Homepage HOUSE OF AQUARIUS
Label DAREDEVIL RECORDS
Leserbewertung
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Es sind die ewiggleichen blutroten Augen. Der Blick gleitet entlang an kleinen grünen Männchen, die zigarrengroße Tüten rauchen, an den Silhouetten von sich reckenden und streckenden Frauenkörpern und einer Vision unseres Planeten aus dem All. Hinter einer virtuellen geometrischen Konstruktion befinden sich ein paar Köpfe, die etwas blöde und verwirrt in eine unbestimmte Ferne sehen. Die unsichtbare Hand eines zugedröhnten Hippies irrt durch den Raum und lässt eine knackende Vinylscheibe auf den Plattenteller gleiten. Bevor die Musik einsetzt erkennt man den Aufdruck in verschnörkelten Lettern: Hair.

Wann, so fragt man sich, wird eine Band kommen und eine Schneise durch den Wald aus festgefahrenen textlichen Metaphern schneiden, die wie eine Schicht aus Unkraut über dem ganzen Genre Stoner Rock liegt. Kann man wirklich noch über das „Nuclear child“ singen oder über „Asteroid Zombies“, die „Cosmic Weed“ auf die Erde bringen, ohne zur Farce zu werden? Natürlich zwinkern die Augen des HOUSE OF AQUARIUS, in dem 4 Schweden hausen, doch irgendwann ist auch genug. Dabei hat diese Band so viel Potential, dass sie den größten Teil der Konkurrenz locker abhängt. Jeder, wirklich jeder Song auf dem Album kann mit ungewöhnlichen musikalischen Ideen aufwarten, mit spannenden Wendungen oder unerwarteten Ausbrüchen. Gerade unter den ersten Stücken befinden sich auch Ansätze zu einem Ausbruch aus den altbekannten Strukturen, so zum Beispiel in dem wunderbar unaufdringlich schwingenden „Rock ‚n Roll Grandma and the KKK“, welches auch ohne den obligatorischen Lavasound auskommt und sich damit fast schon dem Songwriter-Ansatz der skandinavischen Kollegen von ON TRIAL nähert. Die unbestreitbaren Höhepunkte jedoch finden sich ganz zu Anfang und ganz zum Schluss: „Lord of Vermin“ fängt brutal an, mündet aber in einen abgehobenen Mittelteil mit der resignativen Botschaft „It all comes back again / Like rain“, während das mit seinem orientalisch Groove beinahe schon an die letzte MASSIVE ATTACK erinnernde „Out of the hands of your gods“ ein und das selbe Grundthema manisch in immer wieder neuen Variationen präsentiert. Ganz, ganz groß.

HOUSE OF AQUARIUS sind immer dann am Besten, wenn sie sich genau im hier und jetzt befinden Wir schreiben das 21. Jahrhundert. Es wird Zeit, die Welt mit klaren Augen anzusehen.

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