JOSIAH - Josiah

Es muss eine bizarre Welt sein, in der JOSIAH leben. Ein düsterer Sumpf, aus allen Richtungen werden mysteriöse Geräusche an das Ohr herangetragen und aus dem Boden sprießen riesige Pilze. Uhren gibt es dort nicht und wenn, sind sie vor 30 Jahren stehengeblieben. Fremde werden nicht hereingelassen, doch für die knapp 50 Minuten ihres unbetitelten Debütalbums gewährt die Band einen Einblick in diesen Ort – 50 der spannendsten Minuten dieses Musikjahres.

Viele werden das jetzt Stonerrock nennen und wahrscheinlich hätte die Band dagegen auch gar nichts einzuwenden. Auf der Liste der verwendeten Instrumente finden sich Mellotron, Theremin, Moog und Tabla und Sänger und Songwriter Mat Bethancourt singt in den gerne schon mal 9 Minuten langen Kompositionen von einer „Black Maria“, die nur einen trip entfernt ist und davon, wie es ist, in der fünften Dimension gefangen zu sein (offensichtlich gar nicht so übel). Auf dem ganz fantastischen, akustischen „Gone like tomorrow“ klingen JOSIAH zudem so sehr nach MONSTER MAGNET, wie die selbst schon lange nicht mehr.

Dennoch, trotz Drogendunst und Noisenebel – die Basis für dieses Album ist der Blues. Nicht BLACK SABBATH standen hier Pate, sondern BLIND FAITH, nur dass hier alles, Uberlänge hin oder hier, erstaunlich konzentriert wirkt und auf den Punkt kommt. Und dazu, bei allen Referenzen und Bezugspunkten, eine ganz eigene Handschrift aufweist. Wie das mit fremden Welten so ist, mag der erste Kontakt gewöhnungsbedürftig sein. Doch die Faszination, die von diesem Album ausgeht, wird dafür um so länger wirken.

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