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JULIA SCHEESER - Silbertablett

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Artist JULIA SCHEESER
Title Silbertablett
Homepage JULIA SCHEESER
Label EIGENPRODUKTION
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JULIA SCHEESER ist eine deutsche Sängerin und Synchronsprecherin. Die 25-jährige hat in Hannover Popular Music studiert und war bereits 2016 im Chor von ALBERT HAMMOND und als deutsche Stimme von Emma Watson als Belle in Disneys Realverfilmung „Die Schöne und das Biest“ zu hören. Zwei Jahre später verlieh sie als Jasmin (Naomi Scott) in „Aladdin“ bereits der zweiten Disney-Prinzessin ihre Stimme. Ende 2019 sprach und sang sie Victoria (Francesca Hayward) im Musical-Film „Cats“. 2020 kam schließlich mit „Kopfkino“ das Langspiel-Debüt, nach dem jetzt der zweite Streich auf dem „Silbertablett“ serviert wird.

Auf dem Zettel hat JULIA SCHEESER eine Sammlung persönlicher und mit Liebe zum Detail produzierter Deutschpop-Songs, die sich den Themen einer Mittzwanzigerin stellen. In zwölf Songs verarbeitet die Musikerin vor allem selbst Erlebtes. Ihre Gedanken bringt sie mit klarer Stimme auf den Punkt, verwebt ihre Geschichten in zeitgemäße Pop-Arrangements und legt bei der Produktion stets Wert auf einen echten Bandsound, der atmen kann. Stilistisch orientiert sich die hervorragende Sängerin an Vorbildern wie den frühen Alben der Band JULI mit aktuellen Deutschpop-Einflüssen á la MADELEINE JUNO. Gemeinsam mit ihrem Mitmusiker und Partner in Crime Elias Kunz gießt sie ihre Gefühle in Musik; sie nehmen sich Zeit, tüfteln, basteln, produzieren und verwerfen wieder. Sie samplen in kindlicher Begeisterung Fahrradklingeln oder verfremden den Sound von Schritten im Schnee. Sie hieven ein altes Upright Piano in die WG, dessen perfekt unperfekter Sound sich durch das ganze Album zieht. Natürlich dreht sich fast alles um das universelle Thema Liebe. Dabei ist die Nummer „Pflaster“, mit dem Julia eine schmerzliche Trennung verarbeitet, der verletzlichste Track. Parallel zum Beziehungs-Aus ist Scheeser nach Berlin gezogen und mit dem aufgeräumten „Koffer“ gibt die Dame mit der feuerroten Haarmähne ihrem Ex zu verstehen, dass sie ganz langsam über ihn hinwegkommt. Das rhythmusbetonte, absolut tanzbare „Legendär“ ist eine Kollaboration mit dem deutsch-französischen Rapper CREWKID, während die treibende Pianonummer „Alles wird gut“ von ihrem Urvertrauen in die Welt handelt, das ihr vom Elternhaus mitgegeben wurde. Das abwechslungsreiche Stück thematisiert das Erwachsenwerden und die Frage, ob denn wirklich alles gut wird, wenn man sich denn so die Welt anschaut. Die erste Singleauskopplung war „Kommen und gehen (Heimweh)“ und vertont mit filigranem Fingerpicking der Gitarre die Unsicherheiten einer Fernbeziehung und all die Gedanken, die einem während der zahlreichen allein verbrachten Stunden im Zug in den Kopf schießen. Der warme Sound des Upright-Pianos unterstreicht den bittersüßen Schmerz einer Beziehung, die vielleicht kein Happy End haben kann: „Ich glaub, es reicht nicht, wenn wir nur kommen und gehen.“

Die Musik auf „Silbertablett“ ist eingängig, die Texte sehr persönlich. Als Kind zweier Musiker wurde JULIA SCHEESER die Musik mit in die Wiege gelegt. Bisweilen ist es mir ein wenig zu emotional, aber die Zielgruppe sind zweifellos Frauen in den Zwanzigern, die sich in den Lyrics absolut wiederfinden und mit den Songs wahlweise im Liebeskummer schwelgen oder neuen Lebensmut schöpfen können.

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