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KAISHAKUNIN - s/t

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Artist KAISHAKUNIN
Title s/t
Homepage KAISHAKUNIN
Label EIGENPRODUKTION
Leserbewertung
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7.8/10 (5 Bewertungen)

„Wenn die Ehre verloren ist, ist es besser zu sterben, der Tod ist eine sichere Rettung vor der Schande.“ Und wer Hagakure im Regal stehen oder einmal „Okami“ gesehen hat, weiß, dass bei diesem zeremoniellen Akt des Selbstmords, Sepukku genannt, dem baldigen Ex-Samurai ein enger Freund zur Seite steht, der dafür sorgen soll, den Todeskampf möglichst kurz zu halten. Dieser Freund wurde Kaishakunin genannt und diese junge Band aus Köln/ Karlsruhe fand obendrein auch noch einen passenden Bandnamen. Dieser soll, nach Aussage der Gruppe, dafür stehen, das Leben nach eigenem Gusto zu gestalten und das eigene Leid selbst zu entscheiden. Klingt natürlich jetzt fürchterlich nach Emo, ist aber im Endeffekt der passende Oberbegriff zur Musik dieser Band, von der wir hoffentlich bald mehr hören werden. Denn die vier Songs, die sich auf der mir vorliegenden Demo CD befinden, machen eindeutig Lust auf mehr!

Die seit 2005 zusammen agierenden KAISHAKUNIN durften schon einen Gig im Vorprogramm der PLANES MISTAKEN FOR STARS spielen und hier möchte man auch sofort ansetzen, denn mit diesen haben sie einiges gemeinsam. Die gequälten Shouts und Screams, die treibenden Drums, die flirrenden Gitarren. Über all dem schwebt noch die sehnsuchtsvolle Aura von THE SADDEST LANDSCAPE und sorgt dafür, dass die Songs nicht im Emo-Screamo einerlei ertrinken, sondern schon in diesem frühen Stadium eine recht eigenständige Atmosphäre verströmen. Diese Eigenständigkeit wird in Zukunft sicherlich noch mehr zum Vorschein kommen, da Sänger Thomas in Zukunft ganz auf deutsche Texte setzen wird. Der dritte Song „Traum im Traum“ ist schon in der Heimatsprache verfasst (dabei handelt es sich um eine Übersetzung des Poe Gedichtes „A dream within a dream“) und fällt den anderen Songs gegenüber nicht im Geringsten ab. Dennoch ist mein Favorit der CD „My Scars“ noch in englischer Sprache verfasst worden und begeistert mit schönen Soli. Als vierten Song gibt es noch ein gelungenes Instrumental. Wie ernst es die Burschen meinen wird alleine dadurch deutlich, dass sie die Tracks mal eben zu Adam Douches (MASTODON/ DILLINGER ESCAPE PLAN/ HATEBREED/ LIFETIME usw.) in die Staaten zum mastern geschickt haben. Ob das nötig gewesen ist, weiß ich nicht, der Sound geht jedenfalls in Ordnung.

Wofür aber noch ein Extra-Lob fällig werden muss, ist die wunderbare Aufmachung der CD. Geschmackvoll bedrucktes und designtes Pergamentpapier korreliert mit Plastikelementen und farbigem Rohling. Fast alle richtigen Releases der letzten Zeit bieten nicht den Gegenwert, den dieses Demo besitzt! So macht Musikhören Spaß und lässt den Rezensenten mit Freude der Musik lauschen. Dies sollte als kleiner Wink an die Labels gelten, die momentan auf Download-Only Copies umstellen…

Also alle Vorzeichen stehen auf grün, jetzt muss nur eine tolle LP kommen und die deutsche Hardcore-Szene liegt euch zu Füßen.

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