
Artist | KAIZERS ORCHESTRA |
Title | Violeta Violeta (Vol. 1) |
Homepage | KAIZERS ORCHESTRA |
Label | PETROLEUM RECORDS |
Leserbewertung |
Sie sind die erste Band Norwegens, die KEINEN Black Metal fabriziert und trotzdem ihre Silberlinge in zehn Ländern außerhalb der Heimat veröffentlicht. Das Ganze sogar noch mit norwegischen Lyrics – da muss doch definitiv was an der Mucke der Skandinavier dran sein, die sich am 01.10.2000 unter dem Namen KAIZERS ORCHESTRA gegründet haben. Mit „Violeta Violeta (Vol. 1)“ kommt jetzt der erste Teil einer ehrgeizigen Trilogie, der weitere Alben im Januar und November 2012 folgen sollen. „Violeta Violeta“ erzählt über insgesamt 30 Songs die Geschichte der namensgebenden Dame – keine Angst, die Texte sind im Booklet und auf der Bandhomepage auch auf Deutsch und englisch nachzulesen.
Auch Anno 2011 drischt das KAIZERS ORCHESTRA auf Ölfässer ein und bleibt zudem dem Gypsy-Punk treu, ohne den Rock ’N’ Roll aus den Augen zu verlieren. Der Opener „Philemon Arthur & The Dung“ empfiehlt sich aus rhythmischer Stomper in Slow Motion, ehe es mit straighten Langäxten und „Diamant til kull“ eingängig weitergeht. Jahrmarktfeeling kommt wenig später bei „Femtakt filosofi“ mitsamt schrägen Drehorgel-Klängen auf, bevor ein Saloonklavier beim wahnwitzigen „Din kjole lukter bensin mor“ das Sagen übernimmt. Verrückte Zirkusluft verströmt währenddessen das verquere „En for orgelet, en for meg“, wohingegen „Tumor i ditt hjerta“ mit viel Dramatik besticht. Zur Vorab-Single „Hjerteknuser“ darf auch mal geschunkelt werden und wenn die Norweger mal nicht wissen, wen sie mit welchem Song zum Eurovison Song Contest schicken sollen, dann können sie getrost auf diese Nummer zurückgreifen. In der obligatorischen Gasmasken-Aufmachung mag das KAIZERS ORCHESTRA zwar den einen oder anderen Zuschauer zunächst etwas verstören, aber vielleicht können sie mit ihrer exaltierten Bühnenshow Europa ja auf ihre Seite ziehen. Zweifellos dürften sie dank Songs wie dem energiegeladenen „Psyco under min hatt“ für hexenkesselartige Zustände bei ihren Gigs sorgen, mit „Svarte katter & flosshalter“ ist aber auch orchestrale Opulenz mit von der Partie und zu guter Letzt wird bei „Sju botter tarer er nok Beatrice“ mit viel Schwung auch noch das volle Herzschmerz-Programm geboten.
Die Musik des KAIZERS ORCHESTRA ist auf angenehme Art durchgeknallt – genauso wie ihre Protagonisten. Entsprechend lässt sich auch der erste Teil von „Violeta Violeta“ in keine Schublade stecken und macht schlicht und ergreifend einfach nur Spaß.
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