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KAMELOT - Ghost Opera

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Artist KAMELOT
Title Ghost Opera
Homepage KAMELOT
Label STEAMHAMMER/ SPV
Leserbewertung
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10.0/10 (2 Bewertungen)

Alles beim Alten im Hause KAMELOT! Für Fans der Truppe heißt das: Ihr könnt das Review gerne lesen, um euch bestätigen zu lassen, was ihr wahrscheinlich sowieso schon wisst oder geahnt habt, aber im Grunde genommen könnt ihr sofort in den nächsten Laden laufen und die Scheibe in euren Einkaufskorb packen! Denn wer sie bisher mochte, wird auch hier seine wahre Freude haben. Sehnsüchtig erwartet und mit hohen Erwartungen verbunden, nachdem das bereits zwei Jahre zurückliegende Album „Black Halo“ ebenso wie seine Vorgängeralben sehr stark war, melden sich die Melodic-Powermetaller um Goldkehlchen Roy Khan mit dem Bombastwerk „Ghost Opera“ zurück.

Neben den eingeschworenen Fans dürften sie mit diesem Album auch einige neue Fans begeistern können, u.a. weil es mit einem ordentlich progressiven Einschlag aufwarten kann. Somit wäre auch den ersten Kritikern, die beim oben angeführten „Alles beim Alten“ losschreien wollten, der Wind aus den Segeln genommen. KAMELOT haben natürlich keinen langweiligen Aufguss vorangegangener Alben produziert! Im Gegenteil, sie haben sich von Album zu Album kontinuierlich weiterentwickelt und immer neue Elemente hinzugenommen, ohne auf typische Trademarks, die der Band mittlerweile zu Eigen geworden sind und sie aus der breiten Masse des Melodic Powermetals herausstechen lassen, zu verzichten. Einige Songs oder Teile klingen beim ersten Hören gar KAMELOTuntypisch, fügen sich aber insgesamt gut ins Gesamtkonzept. KAMELOT gehen also wie gewohnt mit gehörig Bombast, wunderbaren Keyboards, Melodien und natürlich Roys unverwechselbarem Gesang an den Start. Das alles wird nun mit einer ordentlichen Prise Prog verfeinert und insgesamt etwas düsterer und schwerer gehalten. Fertig ist die Geisteroper!

Nun ja fast, nehmen wir das einmal genauer unter die Lupe: Los geht’s mit einem getragenen Instrumental („Solitaire“), welches dann in eine für KAMELOT leicht untypische Uptemponummer – „Rule The World“ – übergeht. Untypisch ist vielleicht auch schon wieder Ansichtssache, denn die zumindest markante Stimme des Sängers macht es trotz ungewohnter Melodien oder Rhythmen einfach unmöglich, die Band nicht zu erkennen. Der folgende Titeltrack, macht seinem Namen mit ordentlich Bombast alle Ehre und kommt recht majestätisch daher mit allem, was die Band ausmacht. Bei „Human Strain“ werden wohl einige, ebenso wie ich, zunächst einmal leicht irritiert gen Anlage schielen, denn was da für einige Sekunden so düster aus den Boxen stampft, klingt mal so gar nicht nach den Herren Youngblood und Co. Aber kein Grund zur Sorge, auch das geht nach und nach mit Keyboards und wunderbaren Melodien in eine leicht gänsehauterzeugende Nummer über. Rhythmischer und mit weiblichem Backgroundgesang geht’s bei „Blücher“ weiter und „Love You To Death“ kommt mit einem Hauch Orient daher, den man schon einige Male auf den Vorgängerwerken vernehmen konnte. Einfach eine herrliche Powerballade, bei der einem das Herz aufgeht! Genug der schmachtenden Worte, ab jetzt wird’s härter, „Up Through The Ashes“ walzt mit gediegener Härte durch die Boxen und kann mit einem fast ohrwurmfähigen Refrain aufwarten. Als wolle man den Hörer beruhigen, beginnt das nun folgende „Mourning Star“ mit mönchsartigem Gesang – wer aber glaubt, hier langsam entspannt weg“dämmern“ zu können, hat sich geirrt, nach einer Weile legen KAMELOT wieder so richtig los. Gar nicht ruhig kommt dann auch „Silence Of The Darkness“ dahergaloppiert. Wie in vielen Songs davor werden wieder einmal Übergänge zwischen ruhigen Passagen und solchen, in denen so richtig aufs Gaspedal getreten wird, gekonnt gemeistert. Mit „Anthem“ sind wir dann leider schon bei der vorletzten Nummer dieses Mach(t)werks angekommen, einer wunderbar ruhigen Gänsehautballade, die mit viel Gefühl von Herrn Khan dahingehaucht wird. Aufgrund seiner Erhabenheit könnte ich mir dieses Lied auch ohne Weiteres gut als Untermalung einer Szene in einem ergreifenden Film vorstellen! Beim Rausschmeißer „Eden Echo“ geben sie nochmal alles: Das Tempo wird angezogen, die Progkeule ausgepackt und obendrauf ein hitverdächtiger Refrain gepackt. Einfach herrlich!

Normalerweise liegt es mir fern, eine CD so auseinander zu pflücken, sie Titel für Titel zu beschreiben, aber ein Werk wie „Ghost Opera“ hat dies durchaus verdient und vielleicht konnte ich so auch dem einen oder anderen, dem KAMELOT bisher eher unbekannt waren, die Jungs etwas näher bringen. Wer also auf Bombast, der allerdings nicht in die Kitschecke abdriftet, und Melodien gepaart mit der nötigen Portion Härte steht, sollte bei KAMELOT auf jeden Fall ein Ohr riskieren. Zumal Roy Khan eine der markantesten und dennoch angenehmsten Stimmen des Genres besitzt. Für die alteingessenen Fans: Ihr wisst, was ihr zu tun habt!

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