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KANAAN - Downpour

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Artist KANAAN
Title Downpour
Homepage KANAAN
Label JANSEN RECORDS
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Hinter KANAAN stecken die Herren Ask Vatn Strøm (Gitarre), Eskild Myrvoll (Bass) und Ingvald André Vassbø (Drums). Daheim in Norwegen sind die drei Osloer bereits als grandioser Live-Act bekannt, der in seiner Show stonerlastige Riffs mit abstrakten, frei fließenden Jazz-Improvisationen kombiniert. 2018 erschien das hochgelobte Langspiel-Debüt „Windborne“, mir ist das Trio erstmals Ende 2021 mit ihrer vierten Studio-Langrille „Earthbound“ über den Weg gelaufen und positiv in Erinnerung geblieben. Jetzt legen die Nordmannen mit „Downpour“ neues Material vor und haben sich dabei auch der Hilfe von Hedvig Mollestad versichert, einer der besten Gitarristinnen Norwegens, die sich selbst stilistisch zwischen Psychedelic-Stoner-Rock und Free Jazz bewegt.

Die Dame sorgt beim donnernden „Amazon“ für zusätzliche Gitarren-Vibes, aber auch im Alleingang lassen die Jungs nichts anbrennen, wie sie bereits dank des mitreißenden Openers „Black Time Fuzz“ unter Beweis stellen. Der Titeltrack „Downpour“ verlegt sich stärker auf gniedelnde Jazz-Spielereien und fließt im Vergleich zu den vorhergehenden Songs sanft dahin, bevor „Psunspot“ als kurze Interlude auf die Monster-Riffs von „Orbit“ hinarbeitet. Langsam baut sich eine ungeheure Spannung auf, die sich schließlich in groovenden Bässen und krachenden Langäxten entlädt. Wer hier nicht automatisch in den Kopfnicker-Modus schaltet, ist vermutlich taub oder dem Schlagerwahnsinn anheimgefallen. Auf der Zielgeraden wird hier im Übrigen so richtig über die Stränge geschlagen: es wird improvisiert was das Zeug hält, um dann im melodiösen „Solaris Pt. 1“ zu münden. KANAAN nehme ihre Hörerschaft hier mit auf eine psychedelische Reise durch unendliche Weiten, Ziel ist abermals ein knackiges Riffbrett, das sich in seiner gesamten Schönheit und Opulenz im finalen „Solaris Pt. 2“ entfaltet.

KANAAN verzichten auch bei ihrem jüngsten Streich „Downpour“ vollständig auf Gesang und lassen selbigen gleichzeitig an keiner Stelle vermissen. Stattdessen hauen die Norweger einen derart energiegeladenen Instrumentalsound raus, dass er Genre-Fans des garantiert ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern wird. Bands wie KYUSS, MC5, SLEEP und HAWKWIND waren zweifellos große Inspirationsquellen, für die melodieverliebten Momente haben die norwegischen Jazz-Rocker von NEEDLEPOINT und die schwedische Indie-Kapelle DUNGEN ihren Einfluss geltend gemacht. Die vorgenannten Combos seien aber nur als Referenz genannt, für wen die Mucke interessant sein könnte, denn KANAAN machen unterm Strich ihr ganz eigenes Ding, das unbedingt Gehör finden sollte!

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