
Artist | KASKADEUR |
Title | Phantom Vibrations |
Homepage | KASKADEUR |
Label | NOISOLUTION |
Leserbewertung |
„Phantom Vibrations“? Ist das jetzt so etwas wie der Phantomschmerz eines Menschen, der sich zu sehr von seinem Handy abhängig macht und ein Vibrieren vernimmt, wo gar keines ist? Tatsächlich sollen 70 bis 90 % aller Smartphone-Besitzer vom Phantom-Vibrations-Syndrom betroffen sein, was medizinisch betrachtet nichts anderes als eine Halluzination ist. Dieses Phänomen, das von den meisten Betroffenen immerhin nicht als störend empfunden wird, haben sich die vier Jungs von KASKADEUR zum Thema und Titel ihrer aktuellen Langrille „Phantom Vibrations“ genommen.
Aufgenommen im ehemaligen Flughafen Tempelhof, haben KASKADEUR für ihren zweiten Streich nicht nur analoges Equipment zum Einsatz gebracht, sondern auch neuestes Computer-Editing. Der verquere Sound, der auf diese Weise entstanden ist, könnte realer und zugleich psychedelischer nicht sein. Den Anfang macht das verspielte „Bubble Burst“, auf das mit „All Comes From Nothing“ ein munterer Space-Rocksong folgt. „The Truth, The Curse, The Lie“ zeigt KASKADEUR von ihrer coolen Seite, während „Join The Cult“ als erstklassiger Progrocker grüßt. „Generation Absolution“ zeigt sich neben nachdenklichen Parts erstaunlich beschwingt, wohingegen „The Post-High Jitters“ eine härtere Gangart einschlägt. Mit „An Opportunity Gone By“ changiert der Musikstil abermals in spielerische Psych-Gefilde, um schließlich mit dem finalen „Particle Physics“ gar eine Prise Jazz in den rhythmusbetonten Sound einfließen zu lassen.
KASKADEUR und „Phantom Vibrations“ auf eine bestimmte musikalische Spielart festzulegen, ist nahezu unmöglich. Das Quartett bedient sich munter bei Prog, Pop, Rock, Space und Heavy und baut daraus ganz eigene Klanglandschaften, die geprägt sind vom Spaß und der unbändigen Begeisterung für den eigenen Sound, dem das Kraut aus allen Spuren sprießt. Ein schwerer, farbenfroher Trip, zeitgemäß und frisch mit heavy Gitarren, crazy Hammond- und Keyboardparts, großen Chören, catchy Melodien und filigranem Pop-Appeal.
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