
Artist | KATATONIA |
Title | Live Consternation (CD/ DVD) |
Homepage | KATATONIA |
Label | PEACEVILLE |
Leserbewertung |
Nach 7 Studioalben steht nun auch für KATATONIA ein Live-Album an, um den Fans das Konzertgefühl direkt ins Wohnzimmer zu bringen. So ganz bin ich ja nie von der Notwendigkeit solcher Veröffentlichungen überzeugt, da sie meistens nur als Lückenfüller und zusätzliche Einnamequelle dienen. Ganz unberechtigt ist dieser Vorwurf sicher nicht, da neben „Brave Yester Days“, einem Best of, das lange nach Vertragsende vor 3 Jahren von ihrer ehemaligen Plattenfirma veröffentlicht wurde, nur ein Jahr später eine weitere Ansammlung ihrer besten Songs inklusive Live DVD in den Plattenläden stand. Auch mit „Live Consternation“ liegt keine „echte“ DVD vor, was ja eigentlich mal an der Zeit gewesen wäre, sondern lediglich eine Live CD mit zusätzlicher Bildaufnahme des Gigs auf dem Summerbreeze vom letzten Jahr.
Das Konzert:
Songtechnisch gibt es kaum etwas zu beklagen: Die üblichen Verdächtigen wie „Leaders“, „Soil’s Song“ oder „Evidence“ von den letzten beiden Veröffentlichungen sind vorhanden ebenso wie älteres Material à la „Had to (leave)“ oder das traurige „Into The Bliss“ (mein persönliches Highlight), was das Herz jedes Fans höher schlagen lassen dürfte. Leider hat man aber gänzlich auf die Single „My Twin“ oder die oft heiß ersehnte Zugabe „Murder“ verzichtet, was sicher nicht zuletzt auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass die Spielzeit auf einem Festival eher begrenzt ausfällt. Dies schlägt sich in diesem Fall in nur 11 Songs nieder, was für ein richtiges Live Album definitiv zu wenig ist, gerade wenn man bedenkt, wie viel Material KATATONIA zur Verfügung haben. Trotzdem wirkt die Songauswahl sehr harmonisch und bietet vor allem den neueren Fans eine gute Übersicht über das bisherige Schaffen.
Die Live CD:
Ein wunderschönes Streicherintro kündigt die Schweden an, bevor sie mit „Leaders“ dann zeigen, wofür sie bekannt sind: Rockige Melancholie, die vor allem durch Jonas einfühlsame Stimme unverwechselbar geworden ist. Durch den Live-Effekt erhält sein makelloser Gesang eine besonders eindringliche Note, wobei seine Stimme doch stellenweise etwas dünn wirkt. Der Sound ist ansonsten sehr gut gemischt, fast zu gut für eine Liveaufnahme, da erreichen vor allem die Gitarren schon fast Studioqualität. Leider kommt das gewisse Konzertfeeling nicht so wirklich rüber, da man nur wenige Reaktionen von den Fans zu hören bekommt und Jonas Ansagen eher spartanisch ausfallen („Do you like to stay up late? – We like that, too!“). Trotzdem, oder vielleicht genau deswegen, ist das Album sehr hörbar.
Die DVD:
Gleich zu Beginn geschieht das Unfassbare: Man sieht Jonas Renskes Gesicht. Während man sonst wegen dichter Haarfront zumeist nur erahnen kann, ob da wirklich der Herr am Mikro steht, bekommt man hier sofort den eindeutigen Beweis. Was für eine Sensation! Die Bildqualität der DVD sorgt dann aber eher für Stirnrunzeln: Man hat größtenteils das Gefühl, man schaue einen Videoclip mit Live-Einspielung statt einem richtigen Mitschnitt. Der bereits erwähnte sterile Sound trägt noch negativ dazu bei. Allerdings hat sich der Cutter sehr darum bemüht, der nicht gerade für Bewegungs- und Animationsfreude berüchtigten Band durch rasante Schnitte und allerlei Spielereien wie Zeitlupen oder ins Bild eingespielte Zweit- oder Drittperspektiven viel Dynamik zu verleihen, was die DVD doch gleich enorm aufwertet.
Auch wenn die Aufmachung nicht gerade vom Hocker reißt, kann man „Live Consternation“ trotzdem weiterempfehlen, nicht zuletzt, da dieses Paket zum regulären CD-Preis angeboten wird.
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