KATATONIA - Viva emptiness

KATATONIA sind ohne Zweifel eine Band, die ihrem kreativen Schaffen seit jeher freien Lauf gelassen hat, ohne sich selbst Grenzen aufzuerlegen. So haben sie es ihren Fans durch die stetige Weiterentwicklung ihres Sounds um mehr als nur Nuancen nicht immer leicht gemacht. Anfangs noch dem doomigen Death verfallen wandelte sich das Blatt hin zu melancholischem und emotionalem Metal/Rock. Hierbei konnte man aber mit einem stets sehr eigenständigen Ergebnis im Endeffekt zu jeder Zeit überzeugen und spätestens mit den letzten beiden Alben „Last fair deal gone down“ und „Tonight´s decision“ auch uneingeschränkt die verdiente Anerkennung in den Printmedien erfahren.

Vielleicht haben sie aus diesem Grunde von dem Gedanken angetrieben, dass Hammersongs wie „Sweet nurse“ oder „The future of speech“ kaum noch zu toppen sein könnten, wieder kleine Veränderungen und frische Einflüsse in das Soundgewand eingebaut. So weist die Scheibe einen überraschend flotten und druckvollen Beginn auf, bei dem jedoch sofort deutlich wird, dass sich auch hier wieder Großes ankündigt. Man geht weniger schwermütig und dafür mit einer erhöhten Grundhärte sowie wesentlich dynamischer zur Sache. Harte Riffwände treffen auf ruhigere Passagen, daneben beherrschen düstere Melodien und Atmosphäre den erzeugten Klangteppich.

Die ausgezeichnete Instrumentierung und exzellenten Songwriting-Fähigkeiten durfte man fast erwarten. Gelegentliche Gothic-Elemente verfeinern die Kompositionen, klingen aber völlig klischeefrei. Treibende Drums und ausgefeilte Gitarren geben den kompakten, durchschnittlich vier Minuten langen Songs das gewisse Etwas, und Stücke wie „Ghost of the sun“, „Criminals“ oder „Will I arrive“ werden nach mehrmaligem Hören zu wahren Ohrwürmern, während man bei z. B. „Burn the remembrance“ weit experimenteller aufspielt. Ein großartiges, vor allem innovatives und wie gewohnt in ein kunstvolles Travis Smith-Artwork gekleidetes Album.

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