
Artist | KATE LOUISA |
Title | Alle diese Jahre |
Homepage | KATE LOUISA |
Label | GROSSSTADTMUSIK |
Leserbewertung |
Dass sie mal Sängerin werden wollte, wusste KATE LOUISA schon mit drei Jahren, als sie ihrem Opa ein Geburtstagsständchen gesungen hat. Mit zwölf Jahren hat sie ihre ersten Songs geschrieben und mit ROLF ZUKOWSKI im Hamburger Stadtpark gesungen. Später studierte sie in ihrer Heimatstadt Hamburg Popmusik und nahm am renommierten Popkurs der Hochschule für Musik und Theater teil. 2019 gewann KATE LOUISA mit ihrer Band den Newcomer Wettbewerb des Woman of the World Festivals, der Radiosender Deutsch FM wählte Kate zur Newcomerin des Jahres und zum Jahresabschluss sang sie gemeinsam mit Künstlern wie MAX MUTZKE, REVOLVERHELD, FRIDA GOLD und SASHA auf der Bühne der Elbphilharmonie. Nachdem der Major-Deal mit Warner Music für sie nicht funktioniert hat, gründete sie für ihr Langspiel-Debüt „Alle diese Jahre“ ihr eigenes Label namens Großstadtmusik.
Jeder der 15 deutschsprachigen Popsongs beleuchtet die Schattenseiten in Kates Leben. Aber nicht etwa mit klischeebehaftetem Pathos und brüchigem Timbre, sondern mit offener, klarer Stimme und positiver Botschaft. So ist ausgerechnet das gutgelaunte Lied „Wenn sie kommt“, das sich mit ihrer Angststörung auseinandersetzt, von einer mitreißenden Lebendigkeit. KATE LOUISA lässt sich einfach nicht unterkriegen und nutzt ihre Musik als Therapie, die sie auch anderen zur Verfügung stellt. Egal, ob es um Depressionen geht (das nachdenkliche „Einmal im Jahr“) oder ihre schwierige Kindheit und Jugend, die von Selbstzweifeln (das poppig-treibende „Löwenherz“) sowie der Trennung der Eltern (das akustische „Mum & Dad“) und Essstörungen geprägt war („der eingängige Titeltrack „Alle diese Jahre“). Von den Problemen, sich selbst zu akzeptieren, erzählen das beschwingte „Wie wir sind“ und das schwungvolle „Marie“, die schon einen Schritt weiter ist und selbstbewusst zu sich selbst steht. Dieser Weg ist bisweilen nicht gerade, sondern macht Umwege. Zum Beispiel durch eine „Kleine Luke“, hinter der das Glück mit viel Rhythmus wartet. Das druckvolle „Crazy schönes Life“ bittet nicht nur auf den Dancefloor, vielmehr fordert es auch dazu auf, im Hier und Jetzt zu leben. Bisweilen schlägt aber auch KATE LOUISA leisere Töne an. Etwa mit „Slowly“, in dem die Hanseatin davon singt, die positive Seite in den Dingen zu sehen und sich auf das zu fokussieren, was ihr guttut. Deshalb macht sie jetzt auch einen Schritt nach dem anderen wie sie uns mit dem fordernden „One Day At a Time“ wissen lässt. Davon, sich auf einen anderen Menschen einzulassen, berichtet das emotionale „All In (The Wave)“, wohingegen das eindringliche „Kannst du mich lieben“ das Gefühl behandelt, sich verbiegen zu müssen, um geliebt zu werden. „Ich fang gerade erst an“ lässt sie uns gefühlvoll wissen und „Morgens um 5“ hat man manchmal den klarsten Blick auf alles.
KATE LOUISA hat mit dem facettenreichen „Alle diese Jahre“ ihre bewegte Vergangenheit zum Thema gemacht. Ihre emotionalen Vocals sind dabei immer ein Teil der Botschaft: Aus Schmerz kann Kraft, kann unbesiegbare Stärke werden. Mit ihrer Band verpackt sie ihre Melodien in einen Mix aus treibenden Elektrobeats und akustischen Instrumenten. Tatsächlich gelingt ihr das auf eine Weise, die tatsächlich wie ein Befreiungsschlag wirkt und ganz weit von jeglichem Befindlichkeitsgeschwurbel entfernt ist. Handwerklich ohne jeden Fehl und Tadel, bietet „Alle diese Jahre“ Betroffenen möglicherweise einen gewissen Halt und sogar Hoffnung. KATE LOUISA hat die Musik auf jeden Fall die Kraft gegeben, das Schicksal in die eigene Hand zu nehmen. Ihre Geschichte trägt sie jedoch nicht nur musikalisch vor, im Sommer soll auch ein Buch über ihre Vergangenheit erscheinen
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