
Artist | KOMMANDO KANT |
Title | Eklat |
Homepage | KOMMANDO KANT |
Label | DEVILDUCK RECORDS |
Leserbewertung |
KOMMANDO KANT erinnern mich mit ihrem Bandnamen an Spiele, die ich vor einer halben Ewigkeit auf Kindergeburtstagen gespielt habe. Es gibt ja nicht nur Kommando Kant, sondern auch Kommando Flach, Ellenbogen, Tief und natürlich Pimperle, was gleich auch noch die Erinnerung an Alle Vögel fliegen hoch, Topfschlagen und Blindekuh bei mir weckt. Nun sind die beiden verbliebenen Bandgründer Björn Albertsen (Gesang & Gitarre) und André Kurberg (Gitarre) genauso wie ihre neuen Mitstreiter:innen Lilian Stenzel (Drums) und Moritz Schwerthelm (Bass) auch schon längst aus dem Kindergeburtstagsalter raus, ja, sogar KOMMANDO KANT wird im September schon zehn Jahre alt, deshalb vergessen wir jetzt einfach mal Schokokuss-Wettessen und Sackhüpfen und wenden uns stattdessen dem dritten Album der Wahl-Hamburger zu.
„Eklat“ heißt der Silberling, der 13 Songs enthält. Dass Kapellen wie TURBOSTAAT und MUFF POTTER als Inspiration für der Indie-Pop-Punk der Nordlichter dienten, ist zwar durchaus zu hören, gleichwohl macht der Vierer aber sein ganz eigenes Ding, das mit „Streuner“ temperamentvoll beginnt. Der mitreißende Track „Das Theater“ ist das älteste Lied auf der Platte und entstand bereits kurz nach Fertigstellung des 2020er Vorgängers „Aussterben ist ein schönes Hobby“. Mit coolen Bassläufen übernimmt „Am Deister“, während „Eule“ und „Eldorado“ munter voran schrammeln. „Früher war ich Jedi“ hat das Zeug zum Hit und lässt einen Hauch TOCOTRONIC-Hamburger-Schule durchblitzen. Derweil bringt das ausdrucksstarke „Auf Sendung“ ein wenig Akustikfeeling ins Geschehen, bevor das instrumentale „Rauschen“ den Bogen zu „Rausch“ schlägt. Eine der besten und facettenreichsten Nummern auf „Eklat“! „Emotional verkatert“ ist nicht nur ein schönes Wortspiel, sondern auch ein nachdenklicher Indie-Song, auf den mit der ersten Single „Jeverstrand“ eine Reminiszenz an die alte Heimat folgt, die nicht nur mit viel Tempo auf den Dancefloor bittet, sondern auch mit einem knackigen Gitarren-Hook im Ohr bleibt. Mit Stakkato-Sounds schließt sich „San Francisco“ an, um am Ende dank „Endlose Prärie“ einen gelungenen Abgesang auf den glorifizierten Wilden Westen abzuliefern.
„Eklat“ ist eines von diesen Alben, die ich im Auto höre und mir wünsche, die Songs umgehend live zu erleben. KOMMANDO KANT packen in ihre Lieder derart viel Energie und Spielfreude, dass ein Gig mit ihnen einfach nur großartig sein kann. Im Moment steht leider nur die Release-Show am 14. April in Hamburg zur Disposition, aber ich werde die Kapelle im Auge behalten!
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