
Artist | LACUNA COIL |
Title | Dark Adrenaline |
Homepage | LACUNA COIL |
Label | CENTURY MEDIA |
Leserbewertung |
Die Italiener LACUNA COIL sind ja mittlerweile ganz dick dabei, auch in Amiland. Was zum großen Teil sicherlich an LINKIN PARK-Produzent Don Gilmore liegt, der das letzte Chartwerk „Shallow Life“ massiv glattbügelte und somit zu kommerziellem Erfolg verhalf. Natürlich sind die Songs immer noch stark, aber halt eben auf das EVANESCENCE/ LINKIN PARK-Publikum zugeschnitten, sprich mit derbem Pop-Appeal. Zudem arbeitet man immer mehr mit dem unübersehbaren Sex-Appeal von Fronterin Cristina Scabbia, die aber auch stimmlich nach wie vor den Unterschied macht.
Harte Gothic-Rocker wie „Trip the Darkness“, „Against You“ oder das hittige „Kill the Light“ laufen umgehend ins Ohr, haben aber dennoch genug Punch um auch den metallischen Fans zu gefallen. Der Spagat gelingt erneut auf etlichen der 12 Songs formidabel, damit bewegt man sich locker auf dem starken Niveau des neuen EVANESCENCE-Werks, hat stellenweise gar das bessere Songwriting am Start und mit Andrea Ferro einen Co-Sänger dabei, der ebenbürtig neben Cristina singt. Ok, nach diesem starken Beginn werden die Songs teils etwas zu modern angehaucht, besonders wenn die Samples einsetzen („Upside Down“), hört man den LINKIN PARK-Faktor massiv. Da selbige aber mittlerweile nur noch völlig belanglos rumseiern, wird es Zeit für was Neues. Und da könnten LACUNA COIL in die Bresche springen, mit dem richtigen Marketing kann man jetzt gar in Megaregionen vorstoßen, die Qualität ist da. Gönnen würde ich es den Italienern, die ich seit der ersten EP verfolge… Jahrelange Arbeit darf sich gerne auch mal auszahlen. KORN-lastig schippert man mit „I don´t Believe in Tomorrow“, Hitverdächtig! Ihr Faible für tolle Coverversionen leben sie diesmal mittels „Losing my Religion“ von R.E.M. aus, das durchaus gekonnt verändert und dem Bandsound angepasst wurde! Mit dem schweren Düstergroover „My Spirit“ beschliesst man dieses erneut bärenstarke Werk wuchtig.
Man hat seinen Biss und das Gespür für hittige Melodien zum Glück nicht verloren, das Songwriting nochmals verfeinert und auch die Produktion lässt keine Wünsche offen. Kann man nicht viel besser machen, großes Ding!
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