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LADYTRON - Best of Ladytron 00-10

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Artist LADYTRON
Title Best of Ladytron 00-10
Homepage LADYTRON
Label NETTWERK
Leserbewertung
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9.5/10 (2 Bewertungen)

Im Sommer soll es ein neues, fünftes Album der englischen Electro-Popper LADYTRON geben und bevor es so weit ist, kann sich der unbedarfte Musikkonsument mit einem Best of der letzten Dekade schon mal ein musikalisches Bild von den vier Liverpoolern machen. Gegründet wurde die Band 1999, als man aus Großbritannien eigentlich Brit Pop erwartete und vielleicht lag hier auch der Grund, dass Daniel Hunt, Reuben Wu, Helen Marnie, Mira Aroyo und ihre Synthesizer in der Heimat lange nichts galten.

Dabei haben es die unterkühlten Sounds, die durchaus an die momentan auf eine Person geschrumpfte Damenkapelle CLIENT erinnern, absolut in sich. So startet der Sampler gleich mit dem treibenden „Detroy Everything You Touch“, das ebenso wie „International Dateline“ vom 2005er „Witching Hour“ stammt. Beide Songs beißen sich unweigerlich im Kopf fest und bringen die Füße zum Wippen, was auch für „Seventeen“ von „Light & Magic“ gilt, das 2002 erschienen ist und die coole Computer-Ästhetik noch weiter in den Vordergrund rückt. Derweil stürzt sich „Discotraxx“ in den Robot-Pop, ehe sich „Tomorrow“ vom letzten Studio-Output „Velocifero“ aus 2008 und „Soft Power“ wieder an die Gehörgänge schmiegen. Zu „Ghosts“ darf wieder getanzt werden, bevor „Fighting In Built Up Areas“ das Tempo hält und zudem einige Störfeuer einbaut. Mit dem zuckersüßen „Playgirl“ geht es derweil zurück in die LADYTRON-Anfangstage, denn dieser Track stammt vom 2001er Debüt „604“, während „Blue Jeans“ ein Jahr später auf „Light & Magic“ veröffentlicht wurde. Dieser Song gehört zweifelsohne nicht zu den stärksten der LADYTRON-Discografie, doch mit „Cracked LCD“ und „Deep Blue“ wetzt das Quartett diese Scharte schnell wieder aus. Der Titeltrack „Light & Magic“ taucht noch einmal ganz tief in die kühle synthetische Welt ein, während „Runaway“ geradezu beschwingt wirkt. Der weibliche Co-Gesang beschwört erneut Ähnlichkeiten mit CLIENT herauf, weshalb es bei der Fanbase dieser beiden Combos vermutlich nicht unerhebliche Überschneidungen geben wird. Auch „The Last One Standing“ bittet distanziert und mit viel Noblesse zum Tanze, doch mit „Little Black Angel“ ist mit der Zurückhaltung Schluss und stampfende Beats übernehmen das Sagen. Hingegen wahrt „Ace of Hz“ die finale Contenance und gibt sich ein letztes Mal wunderbar unnahbar.

Auch wenn die Songs in den ersten zehn Jahren des neuen Jahrtausends entstanden sind, so sind die LADYTRON-Wurzeln eindeutig in den Achtzigern zu suchen. Diesen Zeitsprung meistert der Vierer ganz hervorragend und so darf man gespannt sein, was die Full Length zu bieten hat, die uns im Sommer abkühlen soll. Bis dahin ist „Best of LADYTRON 00-10“ eine gute Wahl für diejenigen, die bisher noch nicht mit den Konserven der Elektroniker versorgt sind.

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