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LADYTRON - Velocifero

VN:F [1.9.22_1171]
Artist LADYTRON
Title Velocifero
Homepage LADYTRON
Label MAJOR RECORDS
Leserbewertung
VN:F [1.9.22_1171]
7.7/10 (9 Bewertungen)

Velocifero, der Name eines Kult Scooters aus den 50ern. LADYTRON, die 80er inspirierte Kultformation des Electro Chics? Nun zumindest konnte man 2007 mit der Wiederveröffentlichung von „Witching Hour“ sowie dem Publicity-trächtigen Support Slot der NIN-Tour ganz gehörig ins Rampenlicht treten. Und mit Herrn Alessandro Cortini aus Reznors Begleitmannschaft gewann man auch gleich einen prominenten Co Produzenten, der das neue Werk mit eintütete. Heutzutage beruft man sich auf GRACE JONES und DR. JOHN, das allzu offensichtliche Minimal Elektro-Image möchte man wenn irgend möglich an der Garderobe abgeben. Dennoch verleugnet man seine Wurzeln zu keiner Sekunde, man hat „lediglich“ das Klangspektrum etwas erweitert.

Der Opener „Black Cat“ setzt auf die kühlen Bulgaro-Lyrics von Mira Aroyo, die den Connaisseur genüsslich an all die schäbigen Frauengefängnis-Filme erinnern, mit denen er seine Jugend verschwendet hat. Die darauffolgende Single hätte problemlos auch auf dem Vorgänger stehen können: Ein mit Akzent vorgetragener, sphärischer Groover zwischen kindlicher Unschuld und weiblicher Laszivität. „I’m not scared“: Deutlich weicher intonierter Track, der an die Halbschwestern im Geiste namens CLIENT erinnert. Das setzt sich auf „Runaway“ fort, wo man leider den Fehler begeht, den Refrain genussvoll zu Tode zu nudeln. Ansonsten typischer 80ies Stoff. „Burning up“ begeistert mit einem unwiderstehlichen „Abouuuutt yooouuu“, „Kletva“ wiederum ist die Coverversion eines Songs aus einem alten bulgarischen Kinderfilm. 3 Haselnüsse für LADYTRON… Mit dem luftigen Rhythmus Fundament von „Predict the Day“ und dem TANGERINE DREAM-angehauchten „Deep Blue“ hat man weitere Trumpfkarten im Songwriting-Ärmel, da verzeiht man hin und wieder auch etwas Beliebigkeit.

Das metrosexuelle Quartett trifft mit seinem Crossover (East meets West, Retro trifft Moderne) genau den Zeitgeist und dürfte so auch von Genre-übergreifenden Medien berücksichtig werden. Letztlich bleibt „Velocifero“ ein Recycling Vehikel, aber ein verdammt hübsch Geliftetes…

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