
Artist | LARRIKINS |
Title | Reminiszenz |
Homepage | LARRIKINS |
Label | DACKELTON RECORDS |
Leserbewertung |
Schwermetall trifft auf Heiterkeit und Wut entfacht die Heiserkeit. So, oder so ähnlich könnte man LARRIKINS aus Mecklenburg-Vorpommern beschreiben. Von müder Heiserkeit kann hier allerdings nicht die Rede sein, denn die vier Herren Timo Meisel (Gitarre & Gesang), Mike Engelberg (Bass & Gesang), Felix Laube (Gesang) und Christian Mielke (Drums) feierten im Jahr 2021 bereits ihr zwanzigjähriges Bühnenjubiläum. Die Wurzeln im Punkrock, landet Vieles im musikalischen Topf der Nordlichter und lässt ein explosives Gemisch aus Hoffnung und Zorn entstehen, ohne dabei den Blick in Richtung Zuversicht zu verlieren. Und wenn wir schon bei Zuversicht sind, muss auch das Band-Jubiläum gefeiert werden. Mit dem Album „Reminiszenz“ liefert das Quartett einen Einblick in die ersten Schaffensjahre und präsentiert zehn bisher unveröffentlichte Songs aus den Jahren 2001 bis 2006.
Bislang ungehört sind die Lieder deshalb aber noch lange nicht, denn sie wurden auf unzähligen Konzerten ebenso oft gespielt und haben jetzt noch einmal einen zeitgemäßen Feinschliff erhalten. Was dabei nicht verloren gegangen ist, sind die unbändige Energie und die tiefen Emotionen, die mit den Tracks verbunden sind. Der Opener „Gib nie auf“ ist eine punkige Parole, die heute wie damals gilt. In „Kein Liebeslied“ erzählt der Vierer davon, die große Liebe noch nicht gefunden zu haben, da kann man den Jungs natürlich nur wünschen, dass ihnen zwischenzeitlich ihre ‚Supergirls‘ über den Weg gelaufen sind. „Wohin führt mein Weg“ heißt es später mit nachdenklichen Melodien und zweifellos ist ein Rückblick auf die vergangenen 20 Jahre ein guter Moment, um zu schauen, wohin dieser Weg tatsächlich geführt hat. Vom vermeidlichen „Glückskind“ handelt der nächste Track und leider sind die Themen von „Hört zu“ immer noch brandaktuell. „Kornblumenblau“ waren die Herrschaften vermutlich auch etliche Male, bestens mitgrölen kann man die Nummer ganz sicher! „Unser Leben“ ist eine wahre Hymne und wenn es dann Zeit für „Die Abrechnung“ ist, werden die LARRIKINS diese wohl erhobenen Hauptes vollziehen.
LARRIKINS blicken übrigens mit „Reminiszenz“ nicht nur auf ihre eigene Band zurück, sondern präsentieren im Booklet auch alte Fotos ihrer – nahe Rostock gelegenen – Heimatstadt Goldberg. Die Combo scheint dieser Tage ein wenig sentimental, was man dem knackigen Punk allerdings nur selten anhört.
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