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LAST WITNESS - Mourning After

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Artist LAST WITNESS
Title Mourning After
Homepage LAST WITNESS
Label HOLY ROAR RECORDS/ PINK MIST
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Wenn im Promozettel bezüglich LAST WITNESS von einer der „härtesten und brutalsten Hardcore-Bands aus UK“ die Sprache ist, dann kann man eigentlich nur zwei Schlussfolgerungen ziehen: Erstens, auf der Insel gibt es keine wirklich harten und brutalen Hardcore-Bands, oder zweitens, es wird wieder einmal ohne Rücksicht auf Verluste, mit Superlativen um sich geworfen…

Die Wahrheit liegt, wie zumeist, irgendwo dazwischen. LAST WITNESS beherrschen das Fundament des Metalcore aus dem Effeff, positionieren zwischendurch ein leichtes Doom-Sludge-Feeling, schmeißen mit Breakdowns um sich und variieren durchaus gelungen das Tempo. Brüllwürfel Theo Kindynis gehört zum oberen Drittel der Angepißt-Fraktion, keift eher in den höheren Tonlagen, wodurch ein gelungener Kontrast, zu den schlabbernden Saiten der tiefer gestimmten Gitarren entsteht. Dennoch hat „Mourning After“ ein kleines Problem: Die 27 Minuten ziehen an einem vorbei, ohne eine Gefühlsregung zu veranlassen. Alles plätschert irgendwie gemütlich im Hintergrund, ohne dass man das Gefühl hat, einer musikalischen Offenbarung beizuwohnen. Natürlich kann man das nicht von jeder Band der Welt verlangen, doch Hardcore, der keine „echten Gefühle“ (BANG BOOM BANG anyone?) auslöst, ist eher unter „braucht man nicht“ einzuordnen. Leicht erschwerend kommt die „State of the Art-Synthetik-Produktion“ hinzu, die aus dem Schlagzeug eine rigide Dampflokomotive macht und für keinerlei Akzente sorgen kann… Nur einmal wird man doch kurz hellhörig: „Somnambulism“ vermengt auf einmal subtile SHAI HULUD Gitarren-Melodien mit ordentlich TERROR-Druck auf dem Kessel. Hier zeigt sich der Weg, den die Engländer zukünftig einschlagen sollten, denn der Track macht tatsächlich eine Menge Laune…

Moderne Hardcore-Kids, die ständig neuen Stoff zum virtuellen „Zimmer-zerstören“ und „Leben-doof-finden“ brauchen, werden mit LAST WITNESS sicherlich glücklich, wer mehr von seiner Lieblingsmusikrichtung erwartet, kann sich gerne wichtigeren Dingen zuwenden.

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