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LEA PORCELAIN - Hymns To The Night

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Artist LEA PORCELAIN
Title Hymns To The Night
Label LEA PORCELAIN RECORDINGS
Leserbewertung
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10.0/10 (1 Bewertungen)

Hinter LEA PORCELAIN stecken Julien Bracht und Markus Nikolaus, die sich im legendären Offenbacher Techno-Club Robert Johnson kennen gelernt haben. Ein Jahr später entschieden die beiden, ein gemeinsames Projekt in Angriff zu nehmen und LEA PORCELAIN wurde geboren. Über den Umweg London und eine EP namens „Out Is In“ sind die Herrschaften inzwischen in Berlin gelandet und schenken uns ihre Debüt-Langrille „Hymns To The Night“, auf der eindeutig die Synthies und die Erinnerung an die zeitigen Eighties das Sagen haben.

Von der besagten EP hat es lediglich der Titeltrack auf die Full Length geschafft und so eröffnet „Out Is In“ mit flirrender Elektronik und dem Versprechen, dass wir Großes zu hören bekommen. Auf jeden Fall haben die beiden Herren mehr als nur eine JOY-DIVISION-Platte im Schrank stehen und wenn sie wie bei „Bones“ oder „A Year From Here“ in die Tasten hauen, dann tun sie dies mit breiter Brust und allen wohlklingenden Zutaten des Post-Punks. Ein Highlight des Longplayers ist das atmosphärisch grummelnde „Warshaw Street“, doch auch wenn das Duo wie mit dem düster treibenden „Similar Familiar“ auf den Dancefloor bittet, kann sich dies hören lassen. „White Noise“ wird derweil von reduzierten Klavierklängen und melancholischem Gesang getragen, während „The Love“ erneut in kühle, synthetische Untiefen abtaucht. Das angenehm monotone „A Faraway Land“ ist ein Geschenk an all jene Tänzer, die wir früher ‚Pfennig-Aufklauber’ nannten und „Remember“ wabert so wohlig durch die Gehörgänge, dass es für „12th of September“ ein Leichtes ist, sich ebenfalls einen Platz in den Hirnwindungen seines Hörers zu suchen. Derweil setzt „Loose Life“ auf wummernde Rhythmen, die auf elegische Melodien und entrückte Vocals treffen, bevor „Endlessy“ auf der Zielgeraden einen Hauch frühe U2 ins Spiel bringt.

Wer jetzt glaubt, LEA PORCELAIN würden schlicht vorhandenes aufgreifen und neu verwursten, liegt falsch. „Hymns To The Night“ verfügt zweifellos über eine eigene Handschrift und letztlich ist es anno 2017 einfach auch nicht möglich, das Rad noch mal zu erfinden. Aber auch das Rad wird ja auf die eine oder andere Weise immer noch perfektioniert und so ist es auch mit diesen Newcomern, die einen wahrlich perfekten, hoch emotionalen Synthie-Indie-Post-Punk-Sound abliefern.

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