
Artist | LEÆTHER STRIP |
Title | Yes, I’m Limited V (2-CD) |
Homepage | LEÆTHER STRIP |
Label | ALFA MATRIX |
Leserbewertung |
Wer Claus Larsen und sein Projekt LEÆTHER STRIP ist, spare ich mir an dieser Stelle, denn er müsste eigentlich jedem bekannt sein, genauso wie seine Reihe „Yes, I’m Limited“, welche als (Nomen est Omen) limitierte Veröffentlichung Zeit für Zeit erscheint, in diesem Fall schon die Nummer 5. Während es noch mit einer EP anfing, sind wir inzwischen bei einer Doppel-CD mit 27 Stücken angelangt (sein Output ist einfach der Wahnsinn).
Auf der ersten CD befinden sich neue Tracks, die in mir doch eine gewisse Hoffnung wecken, denn es wird wieder interessanter und abwechslungsreicher als in der jüngsten Vergangenheit. Alleine schon „Compassion“ ist von einer ungeahnt subtilen elektronischen Spielart, die sich schön langsam stimmungsvoll aufbaut, aber natürlich nichts zum Tanzen ist, wäre mit 7 Minuten auch zu lang. Bei „Love Me Or Die“ wird dafür allerdings Sorge getragen. Der Song ist zwar von „schlichtem“ Gemüt, jedoch fiepst und klimpert er sich gleich in mein Herz, denn es ist der erste gute und tanzbare Track seit langem, der auch mal kreatives Gespür besitzt. Ein paar Stücke sind auch in alter 08/15 Manier vom Großmeister, jedoch haut „Aeighty Aeighty (US MIX)“ einem irgendwie vor Druck die Füße weg, so einen guten druckvollen „typischen alten“ LS Song habe ich schon sehr lange vermisst. „Kill A Faetish“ ist nur eine „andere“ Version von „Kill A Raver“ und da ich den Song noch nie ausstehen konnte, gibt es auch keine Verbesserung – aber hier berufe ich mich allein auf meinen Geschmack, denn ich weiß ja, dass viele Leute den Titel mögen. Ich möchte auch nicht vergessen, meinen definitiven neuen Liebling von Claus zu erwähnen, denn „It´s Who I Am“ besitzt einen so neuartigen Klang, dass man gar nicht glaubt, er habe ihn geschrieben. Harter, knallender EBM, aber nicht mit seinen todgenudelten Basslinien, sondern mit viel Raffinesse sind die Drums und Sounds aufgebaut, so dass es einfach groovt, der pure Wahnsinn. Zwei weitere wichtige Tracks sind einmal die neue Version vom Klassiker „Don’t Tame Your Soul“, die leider keine Offenbarung ist (und mit 8 Minuten die Lust verdirbt), und zum anderen die gemeinsame Arbeit mit RUMMELSNUFF namens „Der Heizer“, welcher einen Platz in der Geschichte von LS einnehmen wird. Bei zwei solchen Talenten musste einfach etwas Verrücktes rauskommen, im Grunde genommen ein guter andersartiger LS-Song, aber dass beide Akteure die gesamte Zeit parallel singen, macht ihn doch recht ungewöhnlich und brachial… und dass der Text ausgezeichnet ist, brauche ich sicherlich nicht erwähnen, da hat unser Bodybuilder wieder sein bestes gegeben. Gewisse Ähnlichkeiten zu JOACHIM WITT bzw. RAMMSTEIN sind sicherlich „nicht“ beabsichtigt.
Jetzt kommt der richtig witzige Part, auf der zweiten CD sind 9 frühe Demoaufnahmen aus den 80ern und wer hätte je gedacht, dass LS mal Synthpop produzierte. Ich sage euch, die Kompositionen sind richtig GEIL!!! OK, seine Vorbilder waren damals klar BRONSKI BEAT und BOYTRONIC, aber das macht die Sache nicht schlechter. Claus machte schon damals sehr gute Musik, das muss man ihm zugestehen, es ist keine Ausschussware dabei. Die anschließenden Remixe sind auch allesamt gut, DIE KRUPPS und PROJECT PITCHFORK haben sehr gute Arbeit abgeliefert und so werden die elektronischen Spielarten im EBM und Elektro Bereich gut variiert.
Somit kann ich die Doppel-CD zur besten „Yes I’m Limited“ erklären, die bis zum heutigen Tage veröffentlicht wurde, es gibt kaum Durchhänger, die Vielfalt des Materials ist atemberaubend und sowohl für jeden normalen Käufer als auch für Fans geeignet. Holt euch das Ding!
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