
Artist | LOREENA MCKENNITT |
Title | Troubadours On The Rhine |
Homepage | LOREENA MCKENNITT |
Label | QUINLAN ROAD/ SWR1 |
Leserbewertung |
Dieser Tage tourt eine große Dame der Folk-Musik durch Deutschland. Die kanadische Sängerin LOREENA MCKENNITT, die sich den verschiedensten Volksweisen aller Herren Länder (und nicht dem kanadischen Country) verpflichtet fühlt, stellt sich mit einem Programm speziell für die Konzertbühnen in Deutschland vor. Passend dazu wurde in den Studios des SWR1 das einstündige Konzert mitgeschnitten und als erstes „unplugged“-Album der Musikerin unter dem Namen „Troubadours On The Rhine“ in den Handel gebracht. Der Mitschnitt wurde nicht korrigiert oder besonders nachbearbeitet, es ist schlichtweg „live“. Es ist ein Konzert, das musikalisch auf der Bühne von einem Trio bestritten wird. Zunächst die fabelhafte, sanftstimmige Loreena selbst, die sich zum Gesang auf Harfe oder auch Piano begleitet, dann der Gitarrist Brian Hughes, der sich neben der normalen Gitarre auch einer Synthesizer-Gitarre bedient, und schließlich Caroline Lavelle am Cello. Die Musikerin selbst zum Album: „Diese Veröffentlichung ist anders als alles, was ich bisher gemacht habe, eine Erfahrung, die dem eines intimen Hauskonzertes gleich kommt, als ob ich in meinem Wohnzimmer für ein paar Freunde gespielt hätte.“
Präsentiert werden alte Volkslieder, die allesamt von McKennitt adaptiert und neu arrangiert wurden, und einige Songs, die komplett aus ihrer eigenen Feder stammen. Zu letzteren gehören „Between The Shadows“, „Stolen Child“ und „Penelope‘s Song“, das bei keinem Konzert und auf keinem ihrer Alben fehlen darf. Bei dem Instrumentalstück „Between The Shadows“ klingen mit einem dumpfen Grundton versehene lebhafte Sprengsel von Harfe und Cello ins Ohr. Mit dem Hinzustoßen der Gitarre verwandelt sich das mystische Lied, das an den Film „Die Nebel von Avalon“ erinnert, in eine leichte Rockballade. Übrigens hat die Musikerin tatsächlich für diesen Film die Musik komponiert und auch selbst an der Seite von Angelica Huston mitgespielt. Bei „Stolen Child“ zeigt die Sängerin, dass ihre Stimme eine große Bandbreite abdeckt und intoniert mit sanfter, teils flüsternder Stimme bis hin zum lauten, kräftigen Ausdruck auf der Bühne. Auch hier bringt die Rockgitarre eine fantastische, verträumte Note ins Lied. „Penelope’s Song“ glänzt als sanfte Ballade – einer Hymne gleich – durch den brillanten Gesang der Musikerin, bei dem sie sich auf dem Klavier begleitet. Das Album startet zudem mit dem soften „Bonny Portmore“, ein Lied, bei dem die Töne über weite Landschaften zu führen scheinen. „The Wind That Shakes The Barley“ beginnt mit einem dumpfen Dröhnen, das eine Spur Gefahr in sich zu bergen scheint. Doch während der Wind über die Kornfelder streicht, erzählt die Musikerin mit teils kräftiger Stimme ihre Geschichte. „The Lady Of Shalott“ ist ein sanftes Tanzlied, aber doch mit einem Rhythmus ausgestattet, der den Körper nicht nur hin und her wiegen lässt, sondern zum Tanzen einlädt. „The Bonny Swans“ startet mit einer Rockgitarre und einem schnelleren Takt, der die vorherige Ruhe sofort vergessen macht, wunderschön rockig/ balladesk. Den Abschluss des Albums bildet „The Parting Glass“, ein Klassiker, der den Liebhabern keltischen Folks keine Unbekannte sein sollte.
Ein Album der Balladen, ein Album des sanften Folks, ein Celtic-Album. Musik zum Genießen, die den Rock nicht vollends vergisst und durch den Einsatz einiger Gitarrensoli weitere Ausrufezeichen setzt.
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