
Artist | LOXODROME |
Title | Mirrors.Affection |
Homepage | LOXODROME |
Label | TRIPLECORE |
Leserbewertung |
Props für LOXODROME, sie haben den Nu-Metal-Wahnsinn überlebt. Mehr als das – sie haben im Laufe der zwölfjährigen Bandgeschichte auch noch das ein ums andere Mal reüssiert, in der Schweizer Heimat wie auch darüber hinaus, Bühnen mit Artgenossen wie den EMIL BULLS und 4LYN geteilt und für all das ihr musikalisch tragendes Fahrwasser nie zu weit verlassen müssen. So ist auch aktuell die einzig festzustellende Veränderung rein konzeptioneller Natur: statt mit Langrillen wird der Backkatalog mit neuen EPs aufgestockt, die unter der Überschrift „Mirrors“ als Reihe erscheinen, beginnend mit dem vorliegenden „Affection“.
Dieses Schmalformat profiliert sich in zwanzigminütiger Kürze in der Hauptsache durch Riff- und Hook-konzentrierte Breitrocker, die sich weiterhin am Bilde der oben angerissenen Nu-Vertretung ausrichten. Nach dem einsteigenden Scheiß-auf-alles Mid-Klopper „Forget about“ greift das als Single angekündigte „The liar“ zu einer kantigeren Vorgehensweise, die mit Schrei-Backings und rauem Groove ansetzt, im Verlauf aber ebenso die Melodie sucht und in einer ruhigen Bridge gipfeln lässt. Da kreuzen GODSMACK nicht nur das Unterbewusstsein, und auch DISTURBED scheinen weiterhin eine stark frequentierte Anlaufstelle zu sein. Einen ernsthaften Versuch der Ablösung von Genannten scheint man bislang jedoch noch nicht ins Auge gefasst haben, womit sich LOXODROME schließlich selbst im Wege stehen. Denn geboten wird weder Gesang mit ausreichend Wiedererkennungswert, noch (daraus resultierende) Smasher, die zur unumstrittenen Wettbewerbsfähigkeit hätten beitragen können. Immerhin ist die von den Schweizern erwählte Sparte, die größentechnisch ja eher einem schwarzen Loch ähnelt, allein schon von namhaften Artverwandten reichlich dicht besiedelt. Da kann ein wenig musikalische Heimatkunde bereits den feinen Unterschied machen, wenn sie denn im Falle der warmen Bläser des starken „Black Sun“ so wohlgefällig in den gängigen Hartverschlag integriert werden. Derselbe Effekt funktioniert beim akustischen „LXD“ in einem anderen Zusammenhang übrigens ähnlich gut.
Nach hinten heraus lässt sich „Mirrors.Affection“ somit durchaus noch mit einem kleinen Plus versehen, das die durchaus ambitionierte Gesamtleistung zumindest ein wenig aufwertet. Nichtsdestotrotz lassen sich LOXODROME mit dem schon ganz ordentlich produzierten, solide eingefädelten Start für die kommenden Teile noch ordentlich Luft nach oben… aber das muss ja nicht zwangsweise Schlechtes verheißen. Potenzial ist da, wir warten ab.
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