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LOZ TINITOZ - Herzsucht

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Artist LOZ TINITOZ
Title Herzsucht
Homepage LOZ TINITOZ
Label ESL ENTERTAINMENT
Leserbewertung
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6.4/10 (5 Bewertungen)

Laut Wikipedia bezeichnet der Begriff „Tinnitus aurium“ (lat. „das Klingeln der Ohren“) oder kurz „Tinnitus“ ein Symptom (teilweise wird auch von einem Syndrom gesprochen), bei dem der Betroffene Geräusche wahrnimmt, die in den meisten Fällen keine äußere, für andere Personen wahrnehmbare Quelle besitzen. Die für mich wahrnehmbare Quelle von LOZ TINITOZ entspringt allerdings ziemlich deutlich dem hohen Berg an Deutschrock-Kapellen, deren Lauf auch an Punk-Elemnten vorbei plätschert. Mit dem Album „Hersucht“ schwimmt man vollends mit diesem Strom, lässt sich dabei allerdings qualitativ ein ganzes Stück weg von der Spitze des Berges spülen, an der sich Namen wie FREI.WILD oder auch noch die BÖHSEN ONKELZ sonnen.

Der Opener „Mutterglück“ legt zwar ganz gut vor und bietet eine polternde und dichte Deutschrock-Komposition, die im Refrain gefällig anzieht und einen schnell zu sich ins Boot holt und mitgröhlen lässt. Beim anschließenden „Wie Heroin“ lässt der erste gute Eindruck allerdings schon wieder nach. Instrumental eigentlich ganz treffend gestaltet und die Rhythmik der Verse gut gewählt, stößt mir hier der Gröhlgesang im Refrain ziemlich übel auf, da das dargelegte Gekrächze einfach zu gewollt und darum albern klingt. Auch bei den übrigen 8 Titeln kristallisiert sich dann die Problematik heraus, dass man zwar immer wieder gute Ansätze wie ein nettes Riff („Antiheld“) oder ein gutes Opening (ein Hauch von PAPA ROACHs „Blood Brothers“ bei „Okay“) hervorbringt, daraus aber einfach kein gelungenes Gesamtkonstrukt zusammenbringt. Ohnehin nicht gerade originelle Themen wie Liebesschmerz setzt man lyrisch doch leider recht langweilig um und auch die Produktion lässt ebenfalls stark zu wünschen übrig: Satterer Sound hätte die phasenweise ordentliche Arbeit an den Instrumenten noch etwas mehr betont und so dem Gesamteindruck der fast 38 Minuten nur gut getan. Ansonsten bleibt leider kaum etwas, das hängen bleibt oder wenigstens erwähnenswert wäre.

Leider hat man den Eindruck, dass LOZ TINITOZ auf „Herzsucht“ zwar ein paar nette Ideen hatten, es allerdings eindeutig daran scheitert, diese entsprechend auszubauen und ausgereifte Kompositionen zu kreieren. Was den Songs neben einem eigenen Stempel fehlt, ist vor allem Authentizität und Tiefe. So muss man leider sagen, das man bei LOZ TINITOZ statt „Herzsucht“ eher noch das „Herz sucht“.

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