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LPF12 - Individual Suffering

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Artist LPF12
Title Individual Suffering
Homepage LPF12
Label IONIUM RECORDS
Leserbewertung
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8.7/10 (3 Bewertungen)

Also mal ehrlich, gab es jemals ein hässlicheres CD-Cover? Erinnert irgendwie an Essensreste, aber so ist das mit der Kunst, kann und soll ja nicht jedem gefallen. Dafür ist der Inhalt umso prickelnder, denn der Herr hinter dem Projekt hat seine persönliche Sichtweise von elektronischer Kopfmusik kreiert. Während das Intro noch nach gemächlichem Industrial klingt, wird bei „Fallen Kingdom“ eine Mischung aus IDM und Electro zelebriert, ausgefallene Schlagzeugrhythmen zu bedächtigem Gesang, MENTALLO AND THE FIXER hätten bestimmt ihre Freude daran gehabt.

Zwar geschieht dies mit viel Hingabe und Tiefe, aber alles in allem recht langatmig, was sich bei „Individual Suffering“ fortführt. „Avoid“ hämmert dann endlich ein wenig mehr, aber immer hat man das Gefühl, als fehle noch ein wenig Drive, der Sound werkelt schön vor sich hin, als könnte dieser durch nichts aus der Ruhe gebracht werden. Durch den inneren Wunsch nach Tempo, verliert man ein wenig die Schönheit der Kompositionen aus dem Auge, denn der Künstler errichtet tolle Strukturen mit vielen versteckten kleinen Soundspielereien, die im Hintergrund unaufmerksam ihre Arbeit verrichten. Auch „Benchmark“ macht mit seinem Ambient Stil keine großen Sprünge und spätestens jetzt sollte der Hörer verstanden haben, was LPF12 mit dem Album bezweckt, es lädt zum Träumen ein, „zwingt“ einen zum Entspannen und Fallen lassen. Wenn man das geschafft hat, dann empfängt man die Stücke mit anderen Augen und lässt sie in sich eindringen, hier werden Emotionen verkauft, die spätestens bei „Living In Ruins“ wohlwollend akzeptiert werden müssen, um die getragene Überschwänglichkeit des Tracks zu verstehen. In einem eng definierten Rahmen wird die Downtempo Orgie weitergeführt, wobei eigentlich schon nach 9 Songs schon alles vorbei wäre, wenn es nicht noch zusätzliche 6 Remixe geben würde, die jeweils leicht variieren. Ich möchte diesbezüglich besonders den „Apparent Symmetry“ Remix von „Living in Ruins“ hervorheben, der das Original noch etwas vielschichtiger gemacht hat, sozusagen die Krönung. Alle Remix bewegen sich im IDM Style, wobei wenigsten beim „Edriver 69“ Remix von „Generous“ endlich ein gängiges Schlagzeug hinzukommt und dem Song einem tollen Beat verleiht, die Titel können also auch im schnellen Gewand super funktionieren, erinnert schon fast an X MARKS THE PEDWALK, tolle Sache!

Mein Fazit ist, dass „IS“ nichts für die Tanzflächen ist, dafür verbirgt sich der Anspruch subtil im Hintergrund und versucht einen zu fesseln, so was ist nicht für jeden etwas, aber wer auch mal gerne Ambient oder New Age hört, um der oberflächlichen Welt zu entfliehen, ohne auf einen gewissen intellektuellen Anspruch zu verzichten, der findet mit dem Album „Individual Suffering“ ein tolles Geschenk.

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