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LYZANXIA - Locust

VN:F [1.9.22_1171]
Artist LYZANXIA
Title Locust
Homepage LYZANXIA
Label 13 BIS RECORDS
Leserbewertung
VN:F [1.9.22_1171]
10.0/10 (1 Bewertungen)

Vier Jahre sind vergangen seit „Unsu“, da schwingen die Gebrüder Potvin doch endlich wieder gemeinsam ihre Langäxte. 2008 gaben sie mit der Supergroup ONE WAY MIRROR ein kurzes Lebenszeichen von sich, doch nun geht es auch mit LYZANXIA wieder voran. Die neue Scheibe trägt den Namen „Locust“, wurde von Franck und David Potvin selbst produziert und enthält „11 tracks of pure metal“. Und trotz des prolligen Werbeslogans scheinen sich die Franzosen diesmal kaum selbst überschätzt zu haben.

Schon der Anfang rockt mit „Prime Thrill“ alles weg und dürfte als erster Hit der Platte verbucht werden. Kurz aufjaulende Heavy-Gitarren leiten den fett groovenden, SOILWORKigen Midtempo-Klotz ein, womit sich die Potvins wieder topfit an den Instrumenten präsentieren. Auch gesanglich spielen sich beide gekonnt die Bälle zu, lassen den stellenweise gedoppelten, rauen Gesang rotzig bis heroisch erklingen und shouten, MNEMICs Bideau ähnlich, ziemlich tight und präzise. Beim folgenden „Under Lie“ gehen vor allem die Drums deutlich mehr nach vorne, doch auch hier fehlen die eingängigen Aufhänger keineswegs. Energisch wird der Plot hier durch ein fieses Brüll-Duell und groovig-thrashige Riffs abgerundet. Das längere „Seperate World“ ist erstmals deutlich sperriger, geht technisch etwas mehr in die Tiefe und dadurch nicht ganz so einfach in den Gehörgang wie seine Vorgänger. „Parasitic Growth“ wiederum sollte da keine Probleme haben, ist es doch durchweg melodisch und wenig anstrengend aufbereitet worden. Die schweren Riffs und ein nettes Solo zum Abschluss rocken mit Niveau, hier auch wieder mit deutlicher Schweden-Seite. Hingegen mehr in die Metalcore-Ecke driftet der Vierer bei „The Clamp“ ab, was sie letztendlich jedoch kaum nötig gehabt hätten. Für den nur gesanglich ansprechenden, sonst jedoch unwichtigen Song muss ein kleiner Abstrich gemacht werden. Der kommende Rest zeigt dafür keinerlei Anzeichen von Müdigkeit und treibt ebenso an wie die erste Hälfte. Wieder knallt es aus allen Rohren, es wird fies gegrowlt („Mind Tracker“), im Midtempo episch gethrasht („Hundred-Story Moth“) und vertrackt/ sick gefrickelt („SubHero Zero“). Abschließend ziehen die Potvins zusammen mit Basser Vins Perdicaro und Trommler Clément Decrock dann nochmal eine reichlich starke Nummer auf. Die beinahe perfekte Kombination aus modernem Thrash-/ Death-Bolzen und eingängigen Melodien (mit superfetter „Locust“-Hookline!!) macht auch den letzten Track „Father Râ“ zu einem wahren Highlight der Scheibe.

Doch empfand ich (fast) jedes Stück als hörenswert, wie vielleicht aus den vielen lobenden Zeilen meinerseits deutlich geworden ist. Nicht zuletzt mit der drückenden Produktion der Platte spielen LYZANXIA nun in einer ganz anderen Liga, in der sie sich auch in Zukunft mit vielseitig überzeugenden Outputs der Klasse „Locust“ standhaft und problemlos behaupten dürften. Im Bereich des modernen Euro-Metals sollte man sich die beiden Potvins und das offensichtlich mittlerweile beständige LYZANXIA-Lineup sofort auf den Zettel schreiben!

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