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M.Z. - Nostalgic Heroes

VN:F [1.9.22_1171]
Artist M.Z.
Title Nostalgic Heroes
Homepage M.Z.
Label THUNDERING RECORDS/ MANITOU
Leserbewertung
VN:F [1.9.22_1171]
7.8/10 (4 Bewertungen)

Jetzt wollen sie’s wissen: Acht Jahre lang schlugen sich M.Z. wacker, doch stets abseits des allgemeinen Interesses. Im Weg stand zum einen das Repertoire, ein stilistischer Bastard aus Instrumentalrock und Klassikversatzstücken, dem man nie das Können, doch manchmal die Dringlichkeit absprechen musste. Und zum anderen der feine Hauch des Amateurhaften, der den inhaltlich so ambitionierten Produktionen trotz instrumentaler Fingerfertigkeit anhaftete. Mit „Nostalgic Heroes“ soll sich das nun ändern – und die Band hat tatsächlich alle dafür notwendigen Entscheidungen getroffen.

Am augenscheinlichsten ist dabei natürlich, dass man Sänger Jean-Jacques Fanciulotti ans Mikrophon und als festes fünftes Mitglied einlud. Seine nicht unbedingt prägnante, jedoch kraftvolle Stimme, der die Schärfe vieler Kollegen auf angenehme Weise abgeht, ist nun auf fast jedem Track vertreten, wodurch sich nicht nur das äußere Erscheinungsbild, sondern auch die gesamte musikalische Ausrichtung der Formation grundlegend geändert hat. Plötzlich stehen M.Z. nicht mehr in einer obskuren Nische, sondern in direkter Konkurrenz zu einer Vielzahl anderer Projekte, von denen die im Pressetext genannten YNGWIE MALMSTEEN und SYMPHONY X vielleicht die offensichtlichsten, sicherlich aber nicht die einzigen sind. Den Kern des neuen Klangs bilden punktgenaue Songs aus Spinettmelodien und dichtem mehrstimmigem Gesang, die mit epischen Gefügen aus klassischer Gitarre, flächigen Keyboardteppichen und langen Instrumentalpassagen kontrastieren. Als direkte Konsequenz steht der Hochgeschwindigkeitsgalopp „Last of a Long Line“ neben dem aus vielen Parts zusammen geschnittenen Hymnus „Nightfall Prelude“, und der um ein einfaches melodisches Thema kreisende Titeltrack geht nahtlos in das achtminütige Schlusslicht „Landscape fading into Infinity“ über, bei dem man noch einmal alle Register zieht. Für die notwendige Abwechslung sorgen zwischendurch die kurzen klassischen Einlagen, bei denen vor allem Bassist Markus Fortunato mit geschmeidigen Improvisationen den Ton angibt. Ebenso wichtig wie die Beteiligung von Fanciulotti ist daneben das druckvolle und klare Ergebnis der Studioarbeit, mit der sich M.Z. vor niemandem mehr verstecken müssen.

Es ist ganz klar, dass sich die Band Großes vorgenommen hat und einen Platz an der Spitze anstrebt. Die ersten Reaktionen auf „Nostalgic Heroes“ lassen dabei erahnen, dass dies nur zum Teil gelungen ist. So abwechslungsreich, professionell und anspruchsvoll das Album auch sein mag, so verstellt diese stilistische Bandbreite auch ein wenig den Platz für die direkten, eingängigen Songs. Davon gibt es hier zwar einige – doch geht das im bunten Treiben manchmal etwas unter. Trotzdem: Ein mutiges und eigenwilliges Werk.

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