MASTODON - Blood Mountain

MASTODON, schon der Name lässt Urschrei- Therapie und Stärke vermuten. Und was hier vom „Blood Mountain“ in die Freiheit entlassen wurde, muss erst mal erlegt werden und ist selbst dann noch fast zu zäh, um es in einem Rutsch zu verspeisen und ohne bleibende Schäden verdaut zu werden. Sicherlich hat Dewin Townsend mit seinen STRAPPING YOUNG LAD das Feld des Psycho Speedmetal oder wie auch immer man das hier nennen will, umgepflügt, aber MASTODON schaffen es tatsächlich, dem Wahnsinnigen die Krone zu klauen und die Messlatte nach oben zu setzen.

„The Wolf is Loose“ gibt gleich mal vor, wie es sich anhört, wenn tonnenschwerer Doom und ein wenig Stonerrock Marke KUYSS zu etwas Diabolischem verschmolzen werden. Eine gewisse Kenntnis der BLACK SABBATH-Discographie ist ebenfalls zu empfehlen, um nicht gleich überrollt zu werden, denn Verzweiflung macht sich breit bei dem Tempo, das MASTODON hier vorgeben. Egal wie sehr man sich bemüht Schritt zu halten, sie sind immer schon vor dir da und machen es einem mitunter schon schwer, die nötige Aufmerksamkeit und Motivation für die komplette Dröhnung zu behalten. So muss man sich das Album schrittweise erarbeiten und hat eine gewisse Vorstellung dafür, warum so was hier auch ganz groß den Stempel „Prog“ auf den elefantösen Hintern verpasst bekommt.

Freunde gepflegten Noisecores, notorische Grenzgänger und Struktur-Totalverweigerer, die sich keiner Metalszene verpflichtet fühlen, finden hier im Schatten des Urviechs einen lauschigen Platz. „Blood Mountain“ ist auf jeden Fall eines der Alben, die einen Rezensenten in Sinnkrisen und Existenzängste bringen, den für das gerade Erlebte sind Wörter erst mal Staffage und schon fast verzweifelter Tatsachenbericht des nicht für möglich Gehhaltenden. In diesem Sinne…

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