
Artist | MEIKE SCHRADER |
Title | Das Grün in Deinen Augen |
Homepage | MEIKE SCHRADER |
Label | LABELSHIP |
Leserbewertung |
MEIKE SCHRADER ist Hamburgerin und macht mit Leib und Seele Musik. Dafür hat sie vor geraumer Zeit sogar die Schule geschmissen, um sich ganz und gar ihrer Passion hingeben zu können. Die geht eindeutig Richtung Singer-Songwriter-Mucke, verfügt jedoch auch über Anleihen beim Jazz und Chanson. 2010 gab’s die erste DIY-EP namens „…mein Hafen“, der jetzt das Full-Length-Debüt „Das Grün in Deinen Augen“ folgt.
Geboten werden elf Songs mit viel Groove, Meikes angenehmer Altstimme und gedichteten Texten voller Alltagspoesie. Fräulein Schrader haut zudem in die Tasten und hat sich (neben weiteren Gästen) die Kollegen Knud Feddersen (Schlagzeug) und Oliver Karstens (Kontrabass) ins Studio eingeladen. Gemeinsam startet das Trio mit einem grummelnden Tieftöner und dezent beschwingten Rhythmen, die Lyrics über Trennung („Sicherhalt“) und unverhofft miese Begegnungen („Im Ring“) begleiten, bevor es mit dem Liebeslied „Utopia“ ruhige Klänge auf die Ohren gibt. Muntere Klarinetten eröffnen „Ach bitte“, das ein wenig nach Jahrmarkt und Zigeuner-Romantik klingt. Melancholisch schließt sich „Ein neuer Tag“ an, ehe der „Kaffeehaussong“ mit jazzigen Untertönen dem Lamentieren ein Ende bereitet und MEIKE SCHRADER mit „Hamburg, mein Hafen“ ihrer Heimatstadt eine musikalische Liebeserklärung macht. Das „Wiegenlied“ thematisiert das „Sich-selbst-im-Weg-stehen“ mit schwurbeligen Sounds, ehe dunkle Klavierakkorde „Halt mich“ einen schwermütigen Touch verleihen. Der Titeltrack „Das Grün in Deinen Augen“ lädt zum genauen Hinhören ein und auch das finale „Die Geister, die ich rief“ setzt auf leise Töne, die mit Streichern veredelt werden.
In den Presseininfos hieß es über die Platte: „Mann fühlt sich angesprochen und Frau kann sich selbst erkennen“. Vermutlich werden sich prozentual deutlich weniger Männer angesprochen fühlen, denn MEIKE SCHRADER macht ganz klar Frauenmusik. Mir ist das Ergebnis ein wenig zu kopflastig ausgefallen, auch bin ich kein großer Fan von Jazz und Chanson; die Damen (und Herren) in der Terrorverlag-Leserschaft, die jedoch gern in aller Ausführlichkeit ihren Gedanken nachhängen und eher loungige Sounds schätzen, mögen „Das Grün in Deinen Augen“ einer näheren Betrachtung unterziehen.
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