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METSATÖLL - Ulg

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Artist METSATÖLL
Title Ulg
Homepage METSATÖLL
Label SPINEFARM RECORDS
Leserbewertung
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Folk Musik mal anders. METSATÖLL aus Estland liefern mit „Ulg“ ihr mittlerweile 6. Studioalbum ab und versuchen gar nicht erst sich dem Trend anzubiedern. Wozu auch? Schließlich wurden die Vorgängerscheiben hochgelobt und auch hier wird das nicht anders aussehen. Auch wenn sie bereits mit ENSIFERUM und FINNTROLL, um nur zwei Bands zu nennen, auf Tour waren, sind sie nach wie vor recht unbekannt.

METSATÖLL, was im Übrigen, wie dem Infozettel zu entnehmen ist, ein alter estnischer Euphemismus für „Wolf“ ist, singen komplett in ihrer Muttersprache und bieten mit dem ersten Stück „Agu“ (Daybreak) ein lockeres Lied zum Einstieg, das beinahe schon zum Schunkeln verleitet, bevor „Sõjasüda“ (Warheart) recht forsch daher brettert. Gut, dass gleich auch die englischen Übersetzungen für die Songnamen mitgeliefert wurden, so dass man zumindest eine grobe Idee vom Inhalt des jeweiligen Stückes bekommt. Zum einen merkt man die Nähe zu den finnischen Nachbarn, auf der anderen Seite haben die Esten doch was Eigenes, wie man im Verlauf der Scheibe merkt. Wirkt der Gesang, bzw. die Musik an sich beim ersten Hören beinah noch ein wenig fremd, so gehen die Stücke ziemlich schnell ins Ohr. Bereits beim dritten Track zeigt sich, dass man großen Wert auf Abwechslung legt, denn in „Küü“ (Serpent) geht es ein wenig treibender und rockiger zu Werke, untermalt von Flöten, die dem Stück einen starken Mittelalter-Rock Touch verpassen. In diese Kerbe haut auch „Muhu õud“ (Muhu Dream), das live ein echter „Party“-Kracher sein dürfte. Eine Maultrommel leitet das schwere „Kivine Maa“ (Land Full of Stones) ein, ein Nackenbrecher erster Güte. Diese Wechsel ziehen sich quer durch das gesamte Album, von doomig („Rabakannel“ – Bog-Harp) über eben genannte Partystücke, seichte, träumerische Instrumental-Stücke („Isata“ – Fatherless) und „Eha“ (Dusk) mit leicht melancholischem Unterton. Bei aller Abwechslung bleibt die Band stets unverkennbar METSATÖLL. Die Balten bringen ein wenig frischen Wind in dieses Genre und es bleibt zu hoffen, dass sie sich treu bleiben und nicht versuchen, sich z.B mit englischen Songs und dergleichen dem Mainstream anzupassen. Das jedenfalls würde zum Thema passen, das sich immer wieder auf dem Album findet: die estnische Sturheit und Beharrlichkeit, auf die diese Landsleute stolz sind, auch wenn es nicht immer zwingend zum Erfolg führt. So ganz blieb ihnen der Erfolg bisher aber sicherlich nicht verwehrt, zahlreiche Preise, u.a. bei den Estonian Music Awards, sprechen da eine deutliche Sprache.

Anzumerken sei noch, dass neue Hörer, die erst mit „Ulg“ auf METSATÖLL aufmerksam geworden sind, sich mit der CD/ DVD, die die Band zum 10.Jubiläum veröffentlicht hat, schnell einen interessanten Überblick (5 Stunden Material) über das bisherige Werk verschaffen können.
Massenkompatibel sind die Künstler wie gesagt sicherlich nicht, wohl aber haben sie hier ein interessantes Werk geschaffen, das nicht nur für Fans folkiger Klänge interessant sein dürfte.

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