
Artist | MIESHA AND THE SPANKS |
Title | Unconditional Love In Hi-Fi |
Homepage | MIESHA AND THE SPANKS |
Label | MINT RECORDS |
Leserbewertung |
MIESHA AND THE SPANKS ist ein Garage-Rock-Duo aus Calgary/Kanada. 2021 haben Miesha Louie und ihr Sidekick Sean Hamilton zuletzt mit ihrer Singles-EP auf sich aufmerksam gemacht, jetzt kehren die Sängerin, Gitarristin und frischgebackene Mutter von Zwillingen und der Drummer mit der Langrille „Unconditional Love In Hi-Fi“ zurück in die Plattenläden. Ihre Vorliebe für Kapellen wie THE RUNAWAYS, die MC5 und THE STOOGES und auch 90er-Jahre-Riot-Grrrl-Grunge-Combos wie L7 und THE GITS blitzen auch heuer wieder deutlich durch, wenngleich der rotzige Rock des Zweiers insbesondere von der unverwechselbaren Stimme der Fronterin dominiert wird.
Gleich mit dem Opener „necwiyéwt“ redet Miesha Tacheles und macht auf die indigene Bevölkerung Kanadas aufmerksam, der sie im übrigen als Mixed-Secwépemc selbst angehört. Beim tragischen und doch auch prophetischen „Bear Kids“ werden die Spoken Words teilweise von ihr auch in Secwépemc vorgetragen. Daneben gibt es auch krachende Radiorocker wie „Dig Me Out!“ und temperamentvolle Ohrwürmer á la „So Mad“ und „Bully“. „I Can’t Wait“ lässt uns Mrs. Lou rhythmusbetont wissen und „It’s My Year“ schiebt sie gleich nicht minder fesselnd hinterher. Wenn „GRLSROK“ auf dem Programm steht, werden selbstverständlich keine Gefangenen gemacht und beim blitzschnellen „Heart Is On Fire“ kommt sogar noch eine Prise Country in den energiegeladenen Sound, während „s7elkst“ im Midtempo aus den Boxen wabert und sich dank „Enough Is Enough“ und „I Was Gonna“ noch zwei echte Indie-Hymne mit viel Bumms im Repertoire befinden. Diese beiden Tracks sind eindeutig meine Favoriten, aber auch das lärmende „Mom Jeans // Mone Genes“, das direkt aus der Garage scheppert, hat seinen räudigen Charme.
Interluden wie „qwemins“ und „teksel7it“ hätte es für mich nicht gebraucht, da diese Schnipsel eher den Flow gestört und den Drive vermindert haben. Ansonsten sind MÌESHA AND THE SPANKS auf „Unconditional Love In Hi-Fi“ mit jeder Menge Power und Spielfreude bei der Sache. Unbequeme Wahrheiten (z.B. der Umgang mit den First Nations in grausamen kanadischen Internaten) werden mit dem nötigen Nachdruck und einer fast schon explosiven Kraft zu Gehör gebracht.
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