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MOKE - Shorland

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Artist MOKE
Title Shorland
Label UNIVERSAL
Leserbewertung
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7.0/10 (3 Bewertungen)

Man neigt ja zu einer gewissen Skepsis, wenn Debütanten mit schlagkräftigen Sätzen wie „Hollands bestangezogene Band“ angepriesen werden, denn dann besteht meist erhöhte Gefahr, dass sich hinter dem „schönen“ Sein meist mittelmäßige Musik verbirgt. Bei MOKE (nicht zu verwechseln mit den britischen (now defunct) SENSER-Buddies gleichen namens) wird aber schon nach Hören des ersten Tracks „This Plan“ klar, dass alle Alarmglocken ausgeschaltet bleiben können, stattdessen wird höchstens die „Silent-Wohlfühl-Sirene“ ausgelöst!

MOKE (wahlweise zurückzuführen auf eine zünftige, angelsächsische Bezeichnung des Esels oder – wahrscheinlicher – eine zerbrechliche, asiatische Blume) sind in ihrer Heimat schon auf der Überholspur, haben das besagte (hittige, KEANEeske) „This Plan“ schon an Toyota abgegeben, werden gerne bei Champions League Übertragungen im Hintergrund gespielt (diese Holländer!), sind bei Pink Pop zuhause und durften unter anderem, als Support von PAUL WELLER, ebendiesen zu Begeisterungshymnen hinreißen. Dass ihnen das gelingt, könnte unter anderem daran liegen, dass die Amsterdamer dermaßen „old-school-britisch“ klingen, wie die meisten UK-Bands es nicht mehr hinbekommen (wollen). Das hier ist Britpop Phase 1, Marke OASIS et al (schaut Sänger Felix Maginn (Ein Ire! Der seine Abstammung gleich musikalisch auf dem wunderschön elegischen „The Long Way“ verewigte) doch auch gleich auf dem Cover wie ein sehr gelangweilter Noel Gallagher aus der Wäsche. Das kommt davon, wenn man schwarze Balken halten muss und von Karl Lagerfeld eingekleidet wird!).

Auf „Shorland“ tummeln sich straighte Rock-Pop-Hymnen, sympathisch, nicht zu schluffig vorgetragen und mit memorablen Melodien ausgestattet. Wo MOKE gegenüber ihren Vorbildern eindeutig im Vorteil sind! Das Ganze noch mit leichten FRANZ FERDINAND, MORISSEY und INTERPOL (ein bisschen TRAVIS auch, jawoll) Einflüssen garniert, sollte die Band es auch schaffen können, hiesige „Beim-tanzen-auf-die-Schuhe-Gucker“ zu begeistern, denn mit dem Songmaterial sind sie auf der guten (und sicheren) Seite. „Last Chance“ ist ein regelrechter Ohrwurm mit schönem Drive und patentierten U2-Gitarrenparts, „Emigration Song“ ein langer Abgesang auf gute Zeiten (Emo!), „Here comes the Summer“ ein Tanzflächenabstauber and so on and so on… Lediglich zum Ende hin fehlen ein wenig (wie so oft in diesem Genre) die zwingenden Ideen und der Drive.

Alles in allem aber eine lohnenswerte Anschaffung für Freunde der britischen Pop-Musik. Eine Band, die man auch in C&A Klamotten goutieren könnte! „Fucking Smashing Tunes“ sagt Paulchen Weller und hat damit gar nicht mal so unrecht…

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