
Artist | MOTIONSICK |
Title | The Inner Side |
Homepage | MOTIONSICK |
Label | RASSELBANDE RECORDS |
Leserbewertung |
Motion Sickness ist ein Zustand, in dem eine Unstimmigkeit zwischen visuell wahrgenommener Bewegung und dem Bewegungssinn des Gleichgewichtssystems besteht. Je nach Ursache kann sie auch als Seekrankheit, Reiseübelkeit, Simulationsübelkeit, Cyberübelkeit oder Flugübelkeit bezeichnet werden. MOTIONSICK ist wiederum das Projekt von vier Individuen, die ihrer Kreativität eine Plattform geben wollen und zusammengekommen sind, eine fortlaufende Geschichte zu erzählen, die instrumental wie auch lyrisch vorgetragen wird und sich dabei keine musikalischen Grenzen setzt.
Beheimatet sind die vier Jungs von MOTIONSICK in Innsbruck und von verzerrten Gitarren-Riffs bis hin zu von Klassik angehauchten Instrumentalstücken ist bei ihnen alles vertreten, was als Stilmittel für ihr Projekt brauchbar erscheint. Die erste Etappe nimmt dieses Projekt mit dem Debütalbum „The Inner Side“. Es dient als erste Staffel und soll dem geneigten Hörer, der geneigten Hörerin den Protagonisten vorstellen, der seine inneren Dämonen hinter einer Lügenmaske verbirgt und sie nicht einmal denen zeigt, die ihn am meisten lieben. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die von Depression, Verleugnung und Schmerz künden und in energiegeladener Musik münden. Das Cover-Artwork lässt einen etwas verspielteren Sound vermuten, die altertümlichen Schriftzeichen auf der Rückseite gar mittelalterliche Klänge: im Fokus stehen jedoch ganz klar elektrische Gitarren, die kraftvoll Lärm machen und bisweilen ein wenig psychedelisch klingen. Als Ausnahme sei hier „Alteracion“ genannt, das als kleine akustische Interlude aufwartet, ehe „Sisyphus“ die nicht enden wollenden Mühen in geheimnisvoll klingendem Rock verpackt, der hier und da an LINKIN PARK denken lässt. Mein Favorit ist das druck- und temperamentvolle „Mythomaniac“, das außerordentlich energiegeladen daherkommt. Das nachfolgende „AIDEM“ beschränkt sich derweil auf akustische Gitarrenklänge und sorgt für eine kurze Pause zum Wiederrunterkommen, ehe das großartige „Encrypted“ mit krachenden Sounds übernimmt und mich mit seinen epischen Momenten und rauem Gesang an SYSTEM OF A DAWN erinnert.
Nicht jeder Song auf „The Inner Side“ zündet sofort; möglicherweise haben sich MOTIONSICK mit ihrer in Aussicht gestellten Serie auch selbst zu viel Druck gemacht und darüber bisweilen den roten Faden verloren. Über alles betrachtet birgt der Erstling jedoch viel Potenzial und natürlich darf man gespannt sein, wie die Story weitergeht.
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