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MOTOR - Man Made Machine

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Artist MOTOR
Title Man Made Machine
Homepage MOTOR
Label CLRX
Leserbewertung
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5.9/10 (20 Bewertungen)

MOTOR dürften dem einen oder anderen bereits als Support für GARY NUMAN, NITZER EBB oder DEPECHE MODE über den Weg gelaufen sein. Die beiden Techno-Pioniere Bryan Black und Oly Grasset veröffentlichen jetzt ihr viertes Album und präsentieren nicht nur song- und gesangsorientierten Electro-Clash mit düster-mysteriöser Note, sondern auch eine Reihe von Gästen.

Die steuern auf „Man Made Machine“ diverse Vocal-Features bei und dass dies so ist, liegt nicht zuletzt daran, dass die 2009er DEPECHE-MODE-Tour durch die Erkrankung von Dave Gahan unterbrochen werden und man sich deshalb in einem Berliner Hotel reichlich Zeit vertreiben musste. So kam es schließlich auch, dass kein Geringerer als Martin L. Gore die Vorab-Single „Man Made Machine“ eingesungen hat. Dieser titelgebende Track wurde nach den ersten BBC-Radio-Einsätzen bereits als moderne Version von „Personal Jesus“ gefeiert – vielleicht ein bisschen hoch gegriffen, aber ein paar stilistische Parallelen sind schon vorhanden und hörenswert ist der treibende Song allemal. Gleiches gilt auch für den stoischen Opener „Messed Up“, mit dem das Duo die dunkel-elektronische Richtung vorgibt. „Hyper Lust“ (mit Billie Ray Martin von THE OPIATES, S’EXPRESS, ELECTRIBE 101) zeigt sich ein wenig frickeliger, während „Control“ wieder mit viel Elektronik nach vorn strebt. Für das nicht ganz so schnelle und trotzdem druckvolle „Pleasure In Heaven“ konnte GARY NUMAN vors Mikro geholt werden, das bei „The Knife“ von Douglas McCarthey okkupiert wurde, der auch beim Songwriting für die Industrial-Nummer beteiligt war und dem Song auf diese Weise nicht nur durch seinen speziellen Gesang seinen Stempel aufdrückt. Für „Automne“ setzen MOTOR zunächst derweil auf dezente Klavierakkorde, denen musikalische Störgeräusche aus dem Computer folgen. Auf Vocals verzichten die Herren Black und Grasset an dieser Stelle völlig, ein Umstand der sich bei „Autographic“ mit seinen knackigen Oldschool-Electro-Rythmen dank verzerrter Stimmen wieder ändert. Als letzten Gast begrüßen MOTOR Reni Lane, die für den geheimnisvollen weiblichen Gesang auf „Hello“ verantwortlich zeichnet, bevor es mit „In The Dark“ auf den düsteren Dancefloor geht. Auch das finale „Between The Night“ ist ohne Zweifel bestens dazu geeignet, sich die dunkle Nacht zum Tanzpartner zu wählen, wenngleich den Vocals eine etwas dezentere Bearbeitung besser gestanden hätte.

Alles in allem ist „Man Made Machine“ jedoch ein feines Electro-Clash-Album, zu dem es sich nicht nur bestens tanzen lässt, auch die Gartenarbeit geht damit flott von der Hand, wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann.

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