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M!R!M - It’s not enough anymore

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Artist M!R!M
Title It’s not enough anymore
Homepage M!R!M
Label AF-MUSIC
Leserbewertung
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9.0/10 (2 Bewertungen)

M!R!M bringen mit „It’s not enough anymore“ ihre zweite EP auf den Markt, welcher Teil des Marktes, ist allerdings schwer zu sagen. Laut Pressetext handelt es sich bei M!R!M (entnimmt man seine Informationen dem Myspace-Profil steht es für „myrockinmother“) um Post-Punk der 2. Generation. Ich selbst verbinde hier wenig mit Post-Punk-Größen wie JOY DIVISION, außer der Experimentierfreudigkeit. Um genauer zu werden, würde ich es als einen Mix aus Minimal der 80er Jahre, ich denke da an Bands wie OTO oder THE NEON JUDGEMENT, gepaart mit starken Batcave-Einflüssen à la ALIEN SEX FIEND bezeichnen.

„Sailor`s Promises“ beginnt mit wirbelndem Rauschen, gefolgt von elektronischen Drums und stark synthetisierter Gitarre, erinnert mich gerade stark an RADIO SCARLET aus Kalifornien (in diesem Fall der Knaller-Track „Sir Rotts A Lot“), kurze verzerrte Gesangsfetzen, die den ungeübten Zuhörer zur Verstörung oder zumindest zur Verzweiflung bringen werden. Das „Klackern“ im Hintergrund von „No Way“ lässt eindeutige Vorlieben für die EINSTÜRZENDEN NEUBAUTEN erkennen, gepaart mit nahezu jazzigen Gitarengezupfe wird auch in Track 2 die Verstörtheit von Leib und Seele garantiert. „Deep Throat“, Nummer 4 auf der Tracklist steht den bisher erwähnten Sounds in nichts nach – hypnotisches, synthetisch klingendes Gitarrenspiel im hohen Tempo, bis zum Kreischen verzehrte Stimme, wieder minimalistisches Gehämmer und Geklacker zur Taktbestimmung und obendrein noch Lasersounds, die aus einem Atari-Klassiker stammen könnten.

Vielleicht mag der Leser nun den Eindruck haben, dass sich jedes Lied in einem musikalischen Einheitsbrei verliert, jedoch muss gesagt werden, dass M!R!M es eindeutig schaffen, jeden Track anders klingen und doch ein verstörendes Gesamtkunstwerk entstehen zu lassen. Man könnte es auch auf den Punkt bringen: „It’s not enough anymore“ klingt haargenau so klar und lieblich, wie es auf dem Cover zu erahnen ist. Ich schmeiß mir die Scheibe jetzt auf das IPhone, höre es in Dauerrotation und werde bestimmt irgendwann dabei erwischt, wie ich mir Gräueltaten an meinen Mitmenschen ausdenke. Viel Spaß!

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