
Artist | N8STROM2618 |
Title | Anxieties |
Homepage | N8STROM2618 |
Label | CODELINE RECORDS |
Leserbewertung |
Unglaublich wie schnell die Zeit vergeht. Die Veröffentlichung des letzten Werkes („Darkworld“) der aus dem Großraum Bielefeld stammenden Industrial-Inkarnation von Thorsten H. ist schon wieder etwas über zwei Jahre her. Nun ist die aktuelle Scheibe in den Startlöchern und beweist erneut, dass N8STROM2618 ihr Handwerk, Krach und Kunst zu einem Ganzen zu formen, verstehen.
Der Opener „Play Dead“ beginnt nach einer kurzen Einschwingphase bereits mit hämmernden und knarzigen, maschinengewehrartigen Beats. „Unwanted“ setzt an der Stelle an und lässt den Industrialpanzer in die Disco fahren. Richtig funkig kommt „Out of Normality“ daher. Temporeich und düster – so lässt sich „Black Flowers“ beschreiben und ist jetzt schon einer meiner Favourites. Nicht weniger düster verbreitet „Wall of Fire“ eine fast schon bedrohliche Stimmung. „Drowning“ ist wieder rhythmusbetonter und beinhaltet einen prägnanten Phasereffekt, durch den man glaubt, direkt an einer Fliegerhalle zu stehen. Bei Stücken wie „Anatomy of the Devil“ und „Gunsmoke 2010“ wird auch immer mal wieder mit Sprachsamples aus Filmen gearbeitet, wobei ich mir letzteren besonders gut in den einschlägigen Clubs vorstellen kann. Monumental mutet „Lost in Distortion“ an und zeigt, dass das Projekt dort keinesfalls verloren ist. Denn auch dieses Stück entfaltet eine unglaublich düstere Stimmung und bewahrt sich trotz allem Geknarze dabei Melodie und Tanzbarkeit. „Sepia“ bietet vertrackte und verschachtelte Beats, wobei „Funeral March“ den Focus wieder mehr auf subtile Synthi-Melodien legt. Spätestens bei „Psychopath #9“ dürften jedem die Füße vom Tanzen glühen. Das ist Highspeedindustrial mit Ohrenfreigarantie. Hammergeiles Stück! Das Tempo wird bei „Take a Load!“ noch weiter angezogen. Hey, da könnte man fast zu pogen. „The Darkest Hour“ präsentiert dann zum guten Schluß noch einmal die düstere Seite des Projektes.
N8STROM2618 haben sich in den letzten Jahren konsequent auf ganzer Linie weiterentwickelt. Am Sound wurde gearbeitet und das Songwriting ist deutlich abwechslungsreicher geworden. So ist mit „Anxieties“ ein Mörderalbum entstanden, das seinesgleichen sucht in der heutigen Electro Szene. „Anxieties“ kann man mit „Beunruhigung“, „Angstgefühl“ oder auch „Beklemmung“ übersetzen und genau das beschreibt auch die Atmosphäre des Albums. Wie bei N8STOM2618 üblich, wurde auch dieses Mal wieder ein besonderes Augenmerk auf die Covergestaltung gelegt. So präsentiert sich die Scheibe in einem edlen DigiPak und einem mystischen Artwork. Mit ganzen 14 Tracks an Bord wird nicht an Futter gespart und der Hörer bekommt wirklich eine volle Dröhnung für sein Geld. Hämmernde Beats, verwobene Melodien, Sprachfetzen und das alles mit Düsterheit und Tanzbarkeit gepaart – das sind die Zutaten, die hier vollends überzeugen. Fernab von irgendwelchen Kirmes- oder Cyberklischees bietet das sympathische Projekt erdigen und ehrlichen Industrial, für den man nur eine Empfehlung aussprechen kann: Kaufen!!!
Anspieltipps: „Black Flowers“, „Gunsmoke 2010“, “Lost in Distortion” und “Psychopath #9”
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