
Artist | NICKELBACK |
Title | Get Rollin |
Homepage | NICKELBACK |
Label | BMG |
Leserbewertung |
21 Jahre ist es inzwischen her, dass die NICKELBACK mit „How You Remind Me“ Musikgeschichte geschrieben haben. Der Song war die erste Singleauskopplung ihres dritten Studioalbums „Silver Side Up“ und verhalf den Kanadiern zum weltweiten kommerziellen Durchbruch und war im Zeitraum von 2001 bis 2009 die meistgespielte Single im US-amerikanischen Radio. 2005 wurde „All The Right Reasons“ mit der Single „Rockstar“ zum bis dato erfolgreichsten Longplayer von Frontmann und Gitarrist Chad Kroeger & Co. Es wurde in den USA zu einem Megahit, hielt sich dort über 150 Wochen in den Top 30 der Chart und verkaufte sich weltweit mehr als 18 Millionen-mal. Der Alternative-Post-Grunge-Sound des Vierers trifft seit einem Vierteljahrhundert den Nerv der Hörerschaft und so konnten die Jungs bislang rund 54,5 Millionen Tonträger unters Volk bringen. In den letzten Jahren haben sich Chat, sein Halbbruder Mike (Bass), Ryan Peake (Gitarre & Gesang) und Daniel Adair (Drums & Gesang) ein wenig rar gemacht, die letzte Langrille „Feed The Machine“ stammt aus 2017, da wurde es Zeit, für neues Studiomaterial, das jetzt in Form der zehnten Platte „Get Rollin“ vorliegt.
Dass die Fans dringend auf neue Songs gewartet haben, schlägt sich bereits in den Verkaufszahlen nieder, denn mit „Get Rollin“ schließen NICKELBACK mühelos an frühere Erfolge an. Einen ersten Vorgeschmack auf die neuen Tracks gab es vorab ausgekoppelten Opener „San Quentin“, mit dem sich die Kanadier wahrlich druckvoll zurückmelden. Das nachfolgende „Skinny Little Missy“ lässt sich ebenfalls nicht lumpen und gefällt mit einem tanzbaren Groove. Und dann kommt eines jener Lieder, das dafür sorgen wird, dass NICKELBACK auch 2022 zu den Rockkapellen zählt, die am meisten polarisieren: „Those Days“ zählt zu den unvermeidlichen NICKELBACK-Power-Balladen, die ein Stadion in ein Meer aus Feuerzeugen und leuchtenden Handy-Displays verwandelt und die harten Kerle zum Würgen bringt. Polarisieren dürfte auch das countryeske „High Time“, mir hat die eingängige, zum Tanzen einladende Nummer gefallen, gleichzeitig kann ich mich auch für die roughen Riffs von „Vegas Bomb“ erwärmen. Selbiges gilt auch für „Tidal Waves“, das eine neue, dezent sphärische Seite der Combo zeigt. Bei „Does Heaven Even Know You’re Missing?“ lässt bereits der Titel ahnen, was es auf die Ohren gibt: ein Schmacht-Song zum Hassen oder Lieben. Das es auch gefühlvoll, aber nicht ganz so zuckrig geht, beweisen „Steel Still Rusts“ und „Horizon“. „Standing In The Dark“ nimmt derweil wieder Fahrt auf und mit „Just One More“ läuten NICKELBACK die Akustik-Session ein, die sie in der Bonus-Version von „Get Rollin“ noch in petto haben. „High Time“, „Does Heaven Know You’re Missing?“, Just One More“ und „Horizon“ gibt es hier noch ohne Stecker zu hören.
Es bleibt dabei: NICKELBACK vereinen auch auf „Get Rollin“ alles, was die einen lieben und die anderen hassen. Das Ergebnis verkauft sich jedoch bestens und so gesehen haben die Kanadier alles richtig gemacht. Das ganz große Geschrei kann ich allerdings nicht verstehen. Okay, das Rad hat das Quartett nicht neu erfunden, aber soliden Rock abgeliefert, der kurzweilig und eben auch radiotauglich daherkommt. Nur weil es viele mögen, muss es ja nicht gleich schlecht sein…
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