
Artist | NOLONGERHUMAN |
Title | Depersonalization |
Homepage | NOLONGERHUMAN |
Label | COP INTERNATIONAL |
Leserbewertung |
Nach C-LEKKTOR schon die 2te sehr ansprechende „härtere“ Electro-Veröffentlichung auf COP INT. In kürzester Zeit: NOLONGERHUMAN, das ein Einmann-Projekt eines Herren namens Clint Robertson aus Portland, Oregon. Und wieder war ein Deutscher fürs Mastering zuständig, namentlich Kolja Trelle, der unter seinem Künstlernamen SOMAN noch für ein deutlich größeres Raunen sorgen sollte. Nach dem mir nicht bekannten Debüt „Antipathy“ (2009) nun also der Nachfolger „Depersonalization“, der eine weitere Steigerung musikalischer Evolution bedeuten soll, eben das, was üblicherweise so auf Promozetteln steht. Doch die Wahrheit liegt auf dem Synthie und, um bei den Fussball-Metaphern zu bleiben, einem Platz im oberen Mittelfeld des Genres steht im Grunde nichts mehr im Wege.
Um es kurz auf einen Nenner zu bringen: Mittelalte SUICIDE COMMANDO treffen hier auf typische NoiTekk-Sounds der Marke ASLAN FACTION und Co., vielleicht mit einem 10-prozentigen qualitativen Verlust aber immer noch sehr goutierbar. Bis auf wenige Ausnahmen wie „My Eyes are open“ geht es hier durchweg flott nach vorne, ohne in absolute Baller/ Trance-Regionen auszuarten, wie bei den oben genannten Label-Kollegen. Vielmehr wirkt das alles hier sehr durchdacht und strukturiert. Klare Rhythmen und immer wiederkehrende Parts lassen die Tracks zunächst möglichweise etwas unaufregend klingen, doch verbergen sich hier einige elektronische Teufelchen im Detail, die für genügend Hörsubstanz sorgen. Besonders hervorzuheben die Nummern 2, 8 und 10 („Insect Politics“, Use Your Abuse“ und das grandiose „Orthodox“), die jederzeit zwischen den bekannten Genre-Klassikern auf den Tanzflächen laufen könnten. Einzige kleinere Schwäche ist der „Gesang“, der in meinen Augen etwas zu weit in den Hintergrund gemischt wurde und sich nicht sonderlich variabel aber immerhin schön garstig verzerrt zeigt.
Dennoch eine absolut respektable Harsh Electro-Scheibe, die eine gelungene Brücke zwischen neuer und alter Schule schlägt, ohne dabei die Songwriting-Kunst auf dem Alter simpler Effekthascherei zu opfern.
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