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OCTO - Kitsch

VN:F [1.9.22_1171]
Artist OCTO
Title Kitsch
Homepage OCTO
Label KRACHLADEN RECORDS
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Guido Karnstedt (Drums), Torben Feck (Bass) und Tobias Göbel (Bass) sind die Musiker hinter der Bass-Noise-Rock-Combo OCTO aus Köln. Gesungen wird nicht und gefällig sein wollen die Herrschaften ebenfalls wohl weniger…

In einer Zeit, in der Rockmusik zu den konservativsten gesellschaftlichen Konstanten gehört, demontieren OCTO vielmehr genüsslich satt gefressene Rockerklischees und hohle Styler-Phrasen. Zwischen verzerrten Bass-Saiten und vibrierenden Trommelfellen werden übersättigte Fettschichten zu spröden Rippchen entschlackt und, wenn nötig, zu Feinstaub pulverisiert. Was nach dieser Katharsis noch übrig bleibt, bildet den Nährboden für OCTO: ein knochentrockener, von Ballast befreiter Bass-Noise-Rock, der sich von allem fernhält, was auch nur annähernd nach Rock’n’Roll-Gemeinplatz riecht. Songtitel wie „aar… aar… cincinnaticat“, „Trio Paradisoprivan“ oder „Kanarienvogelnerven“ lassen endgültig keine Zweifel mehr daran, dass hier keine Kompromisse eingegangen werden. Erst recht werden niemandes Erwartungen erfüllt. Das kann mitunter etwas anstrengend werden, weil der Sound gelegentlich doch arg an den Nerven zerrt. Obwohl die sieben Songs auf nur eine knapp halbstündige Spielzeit kommen, fehlt es mir schon nach der Hälfte der Zeit an Variation. Dann wird die grundsätzlich nicht verkehrte Idee des noisigen Minimalismus doch ein wenig eintönig und mein Hirn verlangt nach Gesang oder zusätzlichem instrumentalem Input. Doch ich halte durch und werde auf der Zielgeraden vom bereits erwähnten „Kanarienvogelnerven“ belohnt, das sich vielseitiger präsentiert und deshalb mein Favorit ist.

Tobias Göbel spielt nicht nur einen der zwei Bässe bei OCTO, sondern ist als Illustrator auch für das Artwork von „Kitsch“ verantwortlich. Beim Anblick des Covers kann man bereits erahnen, dass es nicht eben massenkompatibel auf „Kitsch“ zugeht. Radiotauglichen Mainstream gibt es woanders, dieser Dreier serviert brachial-harten Instrumental-Noise-Rock ohne Plattitüden und Verzierungen. Für Zierwerk ist da maximal auf der Verpackung Platz.

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