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OMEGA - Greatest Performances (2-CD)

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Artist OMEGA
Title Greatest Performances (2-CD)
Homepage OMEGA
Label EDEL
Leserbewertung
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10.0/10 (4 Bewertungen)

Bandjubiläen werden gefeiert. Das ist auch gut so. Zu einem solchen Jubiläum kann man nur gratulieren. In der hart umkämpften Musikszene ist es schwer genug, eine Formation über mehrere Jahre am musikalischen Leben zu erhalten. Aber keine Band konnte bislang auf 50 Jahre zurückblicken. Ausnahme: die ungarischen Hardrocker von OMEGA, die in den 1960er und 1970er Jahren weltweit ihre Hits in die Charts brachten. Deshalb bringen die fünf Musiker nun ein besonderes Best-Of-Album anlässlich ihres Geburtstages in den Handel. „Greatest Performances“ ist ein Live-Doppelalbum in bester OMEGA-Tradition. Die Tracks auf den beiden Silberscheiben wurden bei den ausverkauften Konzerten in den Jahren 1990 und 2000 im Budapester Nep-Station (heute Puskas-Ferenc-Station) zusammengeschnitten. Die Musiker sind Perfektionisten bei der Umsetzung aufwendiger Studioproduktionen in den Live-Kosmos. Momentan touren sie noch durch Deutschland und lassen sich auch dort feiern. Den Hörer erwartet brachialer Hardrock genauso wie elegische Balladen, sentimental angehauchte Hymnen wie poppiger Tanzsound. János (Mecky) Kóbor, Gründungsmitglied und Frontmann dieser Formation intoniert mit zärtlichen Tönen genauso wie mit kehligen, lautdröhnenden Shouts. Lászlo Benkő (ebenfalls Gründungsmitglied) steht für Keyboard, Flöte und Trompete und er liefert sich zusammen mit dem Gitarristen György Molnár spannende Instrumental-Duelle. Der Groove im Hintergrund liefert Tamás Mihály am Bass und Ferenc Debreczeni an den Drums.

Gestartet wird auf der ersten CD mit „Addig éli“, einem rasanten Rock’n’Roll-Titel mit flirrender Gitarre. Genauso knallig geht es mit „Hüttlen barátok“ weiter. Beim dritten Song „Varázsatlos fehér kö“ werden dann sanfte Töne angeschlagen, die allerdings gerade auf diese Weise ungeahnte Kraft entwickeln. Doch lange währt die Verschnaufpause nicht, denn mit „A madár“, einem Chartbrecher, geht es sofort wieder in die Vollen. „A könyvelö álma“ steht dem Vorgänger in nichts nach und sorgt für erhöhten Puls. Das Klavier und die spritzige Gitarre stimmen in der Ballade „Ezüst esö“ schließlich voluminöse Klanggebilde an. „A malomban“ scheint ein spaciges Vorspiel zum ruhigen „Hazafelé“ zu sein, das genauso wie das darauf folgende „A hetedik napon“ sehr experimentell in Bezug auf die Synthi-Klänge wirkt. Mit „Nem tudom a neved“ als vorletztem Track der ersten Scheibe folgt nochmal ein OMEGA-Klassiker der rasanten Art und mit unverfänglichen Synthesizer-Klängen. Die zweite Scheibe startet dann mit dem Balladenhit „Grammapolis“. Einer der knalligsten Rocktitel mit Gitarrenstakkati und in höchsten Tönen spritzenden Gitarrensoli ist „Életfogytig Rock and Roll“. Bei „Naplemente“ kann dann das Feuerzeug in die Höhe gehalten werden. Unterbrochen durch den schnellen, kräftigen Schlag bei „Mozgó világ“ geht es dann besinnlich mit der „Ballada a fegyverkovács fiáról“ weiter. OMEGA hatte schon vor den Deutschen seine „Léna“, und das nicht zu leise. Einer der größten Hits, der an Geisterbahn und Jahrmarkt erinnert, aber einen Sound liefert, der jedem James-Bond-Film gerecht wird. „Napot hoztam, csillagot“ darf auf keinem Best-Of fehlen, und die milde beginnen Klänge dieser Hymne ziehen auch hier ihre Hörer in den Bann und sind in der Lage, Gänsehaut zu produzieren. Klassisch mit Klavier beginnt „Égi vándor“ und die Fans gehen mit zum entspannten Gesang von Mecky. Bevor der Country-Song „Petróleumlámpa“ den Hörer ins Schunkeln versetzt, schafft „Nyári éjek asszonya“ eine Erinnerung an Ennio Morricone. Das Live-Album schließt mit „Gyöngyhajú lány“, der Megahymne, die in einer deutschen Coverversion als „Schreib es mir in den Sand“ von Frank Schöbel und in einer englischen Fassung als „White Dove“ von den SCORPIONS gesungen wurde.

Eine Band, die vor 50 Jahren mit Coverversionen der ROLLING STONES („Paint It Black“) startete, hat sich behauptet und bringt auf ihrer Jubiläumsalbum Rock vom Feinsten. Vollendete Klangteppiche, die man sonst nur auf Studioalben gewöhnt ist.

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