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ORPHEUS IN RED VELVET - The Tendency to vanish

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Artist ORPHEUS IN RED VELVET
Title The Tendency to vanish
Homepage ORPHEUS IN RED VELVET
Label EIGENPRODUKTION
Leserbewertung
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5.8/10 (9 Bewertungen)

Der Bandname ORPHEUS IN RED VELVET erinnert vor allem anderen an einen Song von MARC ALMOND, was dummerweise Assoziationen weckt, die sich nicht erfüllen, denn mit dem Herren hat das Ganze nichts tun, aber leider erfährt man auch nicht, ob die Band sich bei ihrer Namensgebung von besagtem Stück hat inspirieren lassen. Hinter dem Projekt steckt der Musiker [Os]mium, der einige Jahre lang als Keyboarder bei DIARY OF DREAMS und als Remixer tätig war und nach einer EP im Jahre 2007 hier sein Debütalbum vorlegt.

Musikalisch tendiert das Ganze in Richtung DEPECHE MODE, aber nicht nur und leider auch nicht immer so richtig zielgerichtet, was das Album ein wenig uneinheitlich wirken lässt. Tracks wie „Transient“ und „In Need of Care“ lassen einen echten, eigenständigen Stil erkennen, der auch gefällt und zwar an Gahan und Co. erinnert, aber eben nicht abgekupfert wirkt. Warum man als einheimische Band, die englisch singt, auch deutschsprachige Stücke auf eine CD packt, hat sich mir nie so ganz erschlossen, so auch im vorliegenden Fall. Kurios ist, dass einer der beiden „deutschen Tracks“, nämlich „Silberstreif“, 1982 oder 1983 durchaus in den Top Ten hätte landen können, klingt beim Refrain doch ein wenig „The Great Commandment“ durch, und gepaart mit den deutschen Texten wäre der Song auch noch von der Neuen Deutschen Welle einverleibt worden. Aber wer zu spät kommt, den bestraft bekanntlich… aber lassen wir das. Insgesamt bietet dieses Album solide gemachte elektronische Musik mit kleinen Ausreißern nach unten (vor allem „Not Born Again“, das leider, leider, leider zwischendurch sekundenlang an SCOOTER erinnert), das seinen eigenen Stil hat und nach dem ersten Hören zum Wieder-Hören einlädt. Sehr schön ist dabei, wie die Band immer wieder zu Melodien ansetzt, die im ersten Moment wie dutzendmal gehört klingen, dann auf einmal jedoch in eine unerwartete Richtung abbiegen.

Wirklich entbehrlich wäre „Karma Police“ gewesen, doch das liegt vielleicht auch daran, dass ich nie den Sinn eines Covers verstanden habe, wenn er sich so nahe an der Vorlage orientiert wie in diesem Fall. Zugegeben, ich persönlich finde den Jubel rund um diesen Song ohnehin schon übertrieben, wenn man dann dem Stück nicht wenigstens eine persönliche Note verleiht, ist die Sache gänzlich unnötig. Aber insgesamt noch eine ganz ordentliche Eigenproduktion.

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