
Artist | OZZY OSBOURNE |
Title | Patient Number 9 |
Homepage | OZZY OSBOURNE |
Label | EPIC RECORDS |
Leserbewertung |
Der Fürst der Finsternis meldet sich mit einem wahren Paukenschlag zurück! Die Rede ist natürlich von OZZY OSBOURE, der unlängst sein 13. Solo-Album „Patient Number 9“ veröffentlicht hat und damit hierzulande und im heimischen United Kingdom gleich mal auf Position 2 gechartet ist. OZZY OSBOURNE hat nicht nur als Lead-Sänger der den Heavy Metal prägenden BLACK SABBATH Geschichte geschrieben. Auch als Solokünstler erreichte er ab 1980 bis Mitte der 1990er Jahre mehrere Platinauszeichnungen. Als ihn die Kollegen von BLACK SABBATH Ende der Siebziger aufgrund seiner Drogensucht aus der Band warfen, war der Mann allerdings noch lange nicht geläutert, vermutlich hat er weite Teile der Achtziger in einem Drogen- und Alkoholrausch verbracht. Dazu brachten ihm die Geschichten mit den abgebissenen Köpfen einer Fledermaus auf der Bühne und einer Taube bei einem Termin mit einer Plattenfirma neben okkulten Elementen seiner Bühnenshows den Ruf ein, ein Künstler nahe am Wahnsinn zu sein. Alles in allem ist es vermutlich ein Wunder, dass der 73-jährige noch lebt und noch genügend Kraft aufbringt, Platten einzuspielen und auf Tour zu gehen (wobei letzteres in der jüngeren Vergangenheit aufgrund von Rücken-OPs auf 2023 verschoben werden musste).
Gleich mit dem eröffnenden Titeltrack „Patient Number 9“ haut er einen echten Gassenhauer raus, für den im Übrigen kein Geringerer als die britische Rocklegende JEFF BECK verpflichtet wurde! Selbiger ist auch beim nachdenklich-druckvollen „A Thousand Shades“ mit von der Partie. Überhaupt hat Mr. Osbourne jede Menge Musik-Prominenz um sich versammelt. So verleiht Gitarrengott ERIC CLAPTON dem emotionalen „One of Those Days“ einen ganz eigenen Anstrich, während Mike McCready (PEARL JAM) es bei „Immortal“ krachen lässt. METALLICAs Robert Trujillo war Ende der Neunziger schon mal Bassist bei OZZY OZZBOURNE und zupft auf dem neuen Silberling erneut den Stahlsaiter. Ein weiterer langjähriger Mitstreiter ist Zakk Wylde (u.a. BLACK LABEL SOCIETY), der beim verspielten „Parasite“, dem geheimnisvollen „Mr. Darkness“, dem knackigen Ohrwurm „Nothing Feels Right“ und dem scheppernden „Evil Shuffle“ beteiligt ist. Derweil bearbeitet Chad Smith (RED HOT CHILI PEPPERS, CHICKENFOOT) gekonnt die Felle und auch der im März verstorbene FOO-FIGHTERS-Drummer Taylor Hawkins saß für Ozzy hinter der Schießbude. Nicht vergessen wollen wir Duff McKagan (GUNS’N’ROSES), der bereits beim 2020er „Ordinary Man“ involviert war und auch zum Songwriting zu „Patient Number 9“ seinen Teil beigetragen hat. Desweiteren wurde Chris Chaney von JANE’S ADDICTION ausgeliehen und zum ersten Mal überhaupt ist auf einem Soloalbum von OZZY OSBOURNE Tony Iommi vertreten – seines Zeichens das einzige Gründungsmitglied von BLACK SABBATH, das durchgehend Teil dieser Kapelle war. So tragen „No Escape From Now“ und „Degradation Rules“ natürlich auch die Handschrift des BLACK-SABBATH-Gitarristen, wobei beim letztgenannten Song insbesondere Ozzys Mundharmonika prägend ist und zudem unweigerlich an „The Wizard“ vom 1982er „Speak of The Devil“ erinnert.
Überhaupt kommt dem Kenner (respektive der Kennerin) der Materie an der einen oder anderen Stelle der wohlige Gedanke an Songs, die OZZY OSBOURNE vor Jahrzehnten geschrieben hat. Die meisten Fans werden dagegen nichts einzuwenden haben und spätestens das Zusammenspiel der unterschiedlichen Musiker sorgt zudem dafür, dass „Patient Number 9“ alles andere als eine Nostalgie-Platte geworden ist. Der Sound ist stimmig und wenn beim finalen „Darkside Blues“ erneut die Mundharmonika zum Einsatz kommt und Ozzy klingt, als würde er direkt aus der Hölle singen, kann man nur hoffen, dass ihm noch ein paar kreative Jahre vergönnt sind.
Das Album gibt es in verschiedenen Konfigurationen, – als CD, Deluxe CD mit Poster, als Picture Disc, – bei EMP, JPC, in den Indie-Stores sogar in verschiedenen jeweils exklusiven Vinylfarben neben schwarz, und sogar als MC.
Hinterlassen Sie einen Kommentar.
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.