Band Filter

P:LOT - Zuhören

VN:F [1.9.22_1171]
Artist P:LOT
Title Zuhören
Homepage P:LOT
Label COLUMBIA
Leserbewertung
VN:F [1.9.22_1171]
5.5/10 (2 Bewertungen)

Die Anfänge von P:LOT liegen bereits im Jahr 1997, doch bis 2002 existierte die Band eher als Studioprojekt von Alexander Freund (Gesang, Gitarre & Synthesizer) und Andreas Kaufmann (Gesang, Bass & Synthesizer). Erst mit Ben Argandona hinter der Schießbude entwickelte sich aus P:LOT auch eine Live-Kapelle, die 2004 ihr erstes Album namens „Debut“ unter den Fittichen von Wölli Rohde (bis 1999 Schlagzeuger bei den TOTEN HOSEN und Chef des Labels Goldene Zeiten) in die Läden brachte. Die folgende Platte „Mein Name ist“ aus 2008 und den Soundtrack „Friedenschlag“, der 2010 bei den Filmfestspielen in Berlin Premiere feierte, veröffentlichten P:LOT als Reaktion auf den strukturellen Wandel in der Musikindustrie auf ihrem eigenen Label und sind jetzt mit ihrem vierten Silberling „Zuhören“ beim Major Columbia angekommen.

Ohne Moos ist halt nix los und mit einer großen Plattenfirma im Rücken lässt es sich wahrscheinlich deutlich ruhiger schlafen und entspannter an der Musik feilen, die man machen möchte. Vorgenommen hatten sich die Kölner Großes, denn „Zuhören“ sollte ein durch und durch gutes Album werden. Nicht nur kompositorisch, sondern auch in seiner Gesinnung. Tragik sollte mit Humor begegnet werden und die Mucke eine konsequent positive Ausstrahlung haben. Oje, hehre Ziele, an denen man auch gern mal gnadenlos scheitern kann. Und tatsächlich kann „Zuhören“ die gemachten Versprechungen nicht halten. Ohne Zweifel ist der Longplayer erstklassig produziert und wird vermutlich auch mit ein paar Songs den Weg ins Radio finden, aber insgesamt fehlt das entscheidende Etwas, um „Zuhören“ aus dem Mittelmaß rauszuholen. Insbesondere ein Track wie das nichtssagende „Beweg’ dich“ langweilt schnell, dabei sind gute Ansätze durchaus zu erkennen. Etwa beim balladesken Titelsong oder dem verträumten „Lass Dich finden“, mit dem P:LOT auch die SELIG-Fans auf ihre Seite ziehen werden (was nicht zuletzt an den stimmlichen Ähnlichkeiten zwischen Jan Plewka und Alexander Freund liegt). Die ruhigen Nummern sind sowieso eindeutig die Stärke des Dreiers, was mit „Unglaublich gut“ zusätzlich manifestiert wird, nur dürften die Texte etwas weniger ausgelutscht und in Klischees gefangen sein.

2009 reichte es für P:LOT beim Bundesvision Song Contest für das Saarland nur für einen 14. Platz. Viel mehr wäre auch mit „Zuhören“ nicht drin, weil einfach zu viele Stereotypen bedient werden und keines der elf Lieder wirklich zu fesseln vermag. Insgesamt solides Handwerk, dem es jedoch ein wenig an Kreativität fehlt. Und dabei sollte eine Kapelle, die mit ihrem „Iglu“, einem aufblasbaren, durchsichtigen Kuppelzelt, das groß genug ist, um jederzeit Bühne und Zuschauer zu beherbergen, durch die Republik getourt ist, davon doch etwas mehr haben. Oder sie hat davon die Schnauze einfach voll und möchte jetzt auch ein Stück vom großen Kuchen. Es sei ihnen gegönnt, doch damit rechnen würde ich nicht.

Es ist noch kein Kommentar vorhanden.

Hinterlassen Sie einen Kommentar.

P:LOT - Weitere Rezensionen

Mehr zu P:LOT