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PAINBASTARD - Skin on Fire

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Artist PAINBASTARD
Title Skin on Fire
Homepage PAINBASTARD
Label ACCESSION RECORDS
Leserbewertung
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8.5/10 (6 Bewertungen)

Unter dem Namen PAINBASTARD veröffentlicht der Leipziger Alex P. seine erste CD mit dem Namen „Skin on Fire“. Er setzt dabei nicht nur die Haut der Zuhörer unter Feuer, sondern vor allem auch das Tanzbein. Die erste reguläre Veröffentlichung nach 6 Jahren musikalischer Arbeit kann sich sehen lassen. Die 12 meist treibenden, tranceartigen Electrotracks wurden vom Mastermind Alex mit einigen EBM-Elementen aufgepeppt. Die Tracks wurden mit viel Druck und ziemlich klarem Klang im Secret Corners Studio in Bitterfeld produziert.

Gleich die ersten beiden Stücke „Disappointment“ und „Damned to suffer“ fetzen aus dem Lautsprecher und laden zum Tanz. Dunkle langgezogene Synth-Flächen schweben über treibenden Elektrorhythmen, die keine Zeit zum Verschnaufen lassen. Dabei rühren die melancholischen Melodien, untermalt und ausgedrückt durch die verzerrte, wohlklingende Stimme von Alex P., das Herz des geneigten Hörers an. Dieser Eindruck verstärkt sich noch mehr durch die mid-tempo Nummern, bei denen der Schwerpunkt noch mehr auf der verzerrten Stimme und den verträumten Melodien liegt (z.B.: „Skin on Fire v.02“). Schon die Stücke vier und fünf („All rights reserved“ und „Obituary“) vereinen beide typischen Elemente des Klanges von PAINBASTARD miteinander: treibende Rhythmen, mit einem Hauch von Trance und EBM, vermischen sich mit schönen melancholischen Melodien zu einem Wohlklang. Der Klang von PAINBASTARD liegt dabei irgendwo zwischen Lights of Euphoria und Assemblage 23. Ohne direkte Vergleichsmöglichkeiten zu bieten, zeichnet sich PAINBASTARD durch einen ganz eigenen Stil und Charme aus. So eine Eigenständigkeit im Klang ist nur bei wenigen Electrodebüts zu finden.

„Der Untertan“ erinnert teilweise ein wenig an NCor, ohne so poppig zu klingen. Der Remix von „Now I fall“ fällt musikalisch etwas aus dem Rahmen. Es ist leider das langweiligste und einförmigste Stück auf „Skin on Fire“. Im krassen Gegensatz dazu steht der nachfolgende Track „Silence cleans my soul“. Er ist der musikalische Höhepunkt der CD! Der Track treibt den Zuhörer vor sich her und klingt dabei sowohl aggressiv, als auch traurig. Ein neuer potentieller Clubkracher! Die Traurigkeit setzt sich im folgenden „I regret“ noch fort und erzeugt mit einigen Electrogothic-Elementen und EBM-Klängen eine dunkle, schleppende Atmosphäre. Zum positiven Stimmungstiefpunkt kommt es bei den beiden Abschlussstücken „They simulate“ und „Wishful thinking“ (hier ist nicht der Film mit Drew Barrymore gemeint!) . Die beiden Tracks erinnern an Aslan Faction und Tactical Sekt, ohne dabei die Aggressivität und Qualität der Produktionen von Anthony Mathers zu erreichen (dafür macht man ja auch Electro und keinen EBM…). Das Outro von „Skin on Fire“ erinnert sogar an Futurepop á la VNV, Pride and Fall und Angels & Agony.

Bei einem musikalisch so ausgereiften Erstlingswerk darf man auf eine baldige Fortsetzung hoffen. Eine sinnvoll gewählte Abfolge der Stücke und kaum vorhandenes Füllmaterial schmeicheln dem Hörerohr gerade beim kompletten Durchlaufen der CD. Allen Electrofans sei die Scheibe wärmstens ans Herz gelegt. Freunden des modernen EBM sei sie zum Reinhören empfohlen. Ein rundherum gelungenes Debüt!

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