
Artist | PANZERCHRIST |
Title | Regiment Ragnarok |
Homepage | PANZERCHRIST |
Label | LISTENABLE RECORDS |
Leserbewertung |
Die Dänen PANZERCHRIST waren für mich seit dem 96er-KillerDebut „6 Seconds Kill“ schon immer die wesentlich geileren ILLDISPOSED, aus denen die Combo ja entstand, bzw. wo Bo parallel gegrölt hat seinerzeit. Nun sind wir bei Album Numero 6, dem ersten nach 5 langen Jahren und zufällig bringen beide Bands relativ zeitgleich ihre Eisen aufs Schlachtfeld. Musikalisch unterscheidet man sich mittlerweile allerdings ordentlich, während ILLDISPOSED nur noch luschig rumgrooven, kloppen PANZERCHRIST nach wie vor edelsten Todesstahl! Vermehrt gewürzt mit Black Metal.
Nach dem Battle-Intro, welches BOLT THROWER-artig marschiert blastet der Opener „Prevail“ wie ein Uhrwerk alles kurz und klein! Sehr DISSECTION-lastig hat man seinen Hang zum Black Metal noch ein ganzes Stück ausgeweitet, die Deathigen Passagen rasen MORBID ANGEL-mäßig los. Puh, das war schonmal ein amtlicher Granateneinschlag. Mit dem folgenden, alles plattwalzenden „Panzer Regiment Jylland“ rollen PANZERCHRIST dann aber in unnachahmlicher Manier über den Hörer hinweg. OK, an das 96er-Debut kommt man seit damals irgendwie nicht mehr dran, was aber nichts am Vernichtungspotenzial der Jungs ändert. Anscheinend will man es jetzt nochmal richtig wissen, denn neben dem neuen Granatwerfer taucht man auch das erste Mal seit über 11 (!) Jahren wieder an der Livefront auf! Was schon jetzt ein Highlight auf dem diesjährigen Party.San sein wird! Der neue Frontkämpfer namens Magnus Jorgensen hat sowohl derbe tiefe Growls, wie auch jede Menge blackiges Gekeife drauf. Mit der Maschinengewehr-Rhythmik in „For the Iron Cross“ übertreibt man es zwar ein wenig mit Kriegsnähe, aber Abrißbirnen wie „Impact“ oder „We March as One“ lassen das glatt vergessen. Zudem streut man immer wieder geschickt melodische Klampfen ein. Und doch fehlt mir spätestens nach dem Highspeedalarm „The Armour of Armageddon“ ein wenig die Abwechslung und vor allem der Groove der vergangenen Band-Tage. Die 12 Tracks rattern durch, als wenn MALEVOLENT CREATION nur schnelle Songs runterhacken würden, was zu Lasten des Wiedererkennungswertes geht. Blitzkrieg sozusagen diesmal.
Die 48 Minuten vergehen dennoch wie im Flug und nur selten wird mal der Fuß vom Gaspedal genommen. Schön, dass PANZERCHRIST wieder rollen, allerdings hat man sich vom ursprünglichen Bandsound ein wenig weit in Richtung Black Metal entfernt. Man ist gespannt auf die Live-Kanonade…
MOSES
—————————————————————————————————————-
Von Album zu Album haben die Dänen mehr Druck in ihren Sound gebracht. Waren zu Beginn noch schwedische wie auch BOLT THROWER-Anleihen zu vernehmen, so bretzeln PANZERCHRIST mittlerweile mehr im angeschwärzten Brutalo-Death herum.
Musikalisch ergibt das eine brutale Direktheit vergleichbar mit VADER kombiniert mit der blackigen Ausrichtung von z.B. DESTRÖYER 666 und verfeinert durch einige schön kalte Melodien. So geht es auf „Regiment Ragnarok“ in erster Linie erstmal mit Vollgas zur Sache. Maschinelle Blastbeats, straighte Riffrasereien und fiese Vocals von Neu-Shouter Magnus Jorgensen, der durch vielseitigen, extremen Gesang überzeugt. Erfreulicherweise ballern PANZERCHRIST nicht die kompletten 12 Tracks in einem durch, sondern lassen in jedem Song Raum für die eine oder andere Melodie oder auch mal einen kleinen Midtempo-Part. Zur Mitte der Scheibe beginnt „For the Iron Cross“ sogar mit schleppenden Sounds, was aber eher die Ruhe vor dem Sturm darstellt, kloppen die Jungs doch prompt mit fast industriell zu nennenden Geballer alles in Grund und Boden, lockern aber im gleichen Song das Ganze noch durch tiefschwarze Midtempo-Passagen mit schön düsterer Atmosphäre auf. Soweit der wohl repräsentativste Song von PANZERCHRIST für das neue Werk. Mit „We march as one“ greifen die Nordlichter sogar die BOLT THROWER-Einflüsse aus ihrer Anfangszeit auf, was der Band wirklich gut steht!
So bieten PANZERCHRIST weiterhin zwar nicht wirklich etwas Besonderes im Genre blackiger Death Metal, aber das, was sie tun, erledigen sie wirklich gut. Die Produktion kommt auch sehr stimmig daher, ergo sind hier ein paar übrig gebliebene Euronen für jeden Death Metal-Fan absolut solide angelegt!
Fafnir
Hinterlassen Sie einen Kommentar.
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.