PARANOID ANDROID - No way out

Sie kommen von fremden Planeten und bringen uns den Future New Wave. Zumindest wollen uns das Guido Vortex und Mark E. Carter aka PARANOID ANDROID weismachen. Da stellt sich aber die Frage, ob die Aliens wirklich auf 8-Bit Synthiegeplucker und näselnden, dialektstarken Sprechgesang stehen?

Auf dem zweiten Album „No way out“ sind dies nämlich die Hauptbestandteile des Sounds. Ansonsten finden sich noch ein paar CUREeske Wavegitarren und reichlich hölzerne Textergüsse, die im Synthiegewaber vollends unfreiwillig komisch wirken. Glücklicherweise sind die Titel mit „Easy“, „Pain“, „Heaven“ und „Paranoid“ reichlich „aussagekräftig“ gehalten. Was man von Textzeilen wie „It´s like I´m in heaven, I´m killing time on and on“ nicht behaupten kann. Da die Band sich dazu entschlossen hat, ganze 13 derart vertrackte Wave-Kakophonien auf CD zu bannen, wird das Hören zur Belastungsprobe. Das coole Drumintro von „Domains of time“, welches das Dutzend vollmacht, hinterlässt dann doch einen positiven Eindruck. Knarzende Gitarren über Synthesizerflächen lassen die SISTERS OF MERCY ehrwürdig erschaudern. Dazu der Gesang von Guido Vortex, der sich an einem durchgeknallten 80er Progrockprediger orientiert und perfekt ist das 80er Industrial-Wave-Highlight. Schneller als synthetische Drogen vibriert sich der Klangteppichbeat in die Extremitäten und lässt das, was PARANOID ANDROID da so musizieren, sogar irgendwie sinnvoll erscheinen.

„No way out“ heißt es glücklicherweise nicht. Es bleibt immer noch die Eject-Taste, um das Elektrorockgefrickel zu beenden. Wäre aber irgendwie schade, denn das Album bietet genügend Gründe für eine Klangexpedition. Letztlich beweist das Duo aber auch nur, dass selbst in Frankfurt die Aliens schon unter uns sind…

Es ist noch kein Kommentar vorhanden.