Band Filter

PARKA - Raus

VN:F [1.9.22_1171]
Artist PARKA
Title Raus
Homepage PARKA
Label BULLET RECORDS
Leserbewertung
VN:F [1.9.22_1171]
7.0/10 (3 Bewertungen)

Der grüne Parka war in den Siebzigern zweifellos ein ganz wesentlicher Teil der wärmenden Oberbekleidung. Inzwischen gibt es ihn wieder flächendeckend und das ursprünglich bei den Inuit abgeguckte Kleidungsstück hat zwischenzeitlich diverse modische Variationen erfahren. Ob die drei Herren aus Köln und Stuttgart, die ihre Kapelle PARKA genannt haben, in den Seventies überhaupt schon geboren waren, bleibt zu bezweifeln, und die Frage nach dem tieferen Sinn des Bandnamens sparen wir uns einfach mal.

Martin „Fly“ Fliegenschmidt (Gesang & Gitarre), Gianni Dedola (Bass) und Drummer Raphael Sbrzesny versprechen auf jeden Fall ein lautes, krachendes, brennendes Debütalbum, das auf den Namen „Raus“ hört. Man bedient sich der deutschen Sprache und eingängiger Melodien, die wie beim Opener „Besser wenn es brennt“ mit viel Schmackes vorgetragen werden. Für „Eins“ lässt es der Dreier bisweilen auch mal ein wenig ruhiger angehen – den knackigen Sechssaiter jedoch stets im Anschlag. Der Titeltrack „Raus“ macht erneut Tempo und auch „Alles dreht sich“ bittet rhythmusbetont auf den Dancefloor. Die Vorab-Single „Oben“ bringt durchaus Ohrwurm-Potenzial mit und wird vom melancholisch-treibendem „Immer ein für immer“ abgelöst, mit dem das Trio ebenfalls den richtigen Riecher für Hits beweist. Auch „Von vorne an“ bleibt dem energiegeladenen Motto seiner Schöpfer treu, die im Anschluss mit „Aus und vorbei“ jedoch ihre schmusige Seite nicht verhehlen. Der Song ist möglicherweise ein wenig zu pathetisch geraten, aber wir wollen mal nicht zu streng sein. Dafür gibt „Wendezeit“ ja wieder Gas und kann ebenso wie „Wieder ich“ mit stimmigen Riffs und Refrains überzeugen. „Ich kann nicht tanzen“ behauptet Sänger Fly und dürfte dennoch mit dem schwungvollen Lied so manchen Indie-Jünger auf die Tanzfläche locken. Mit „Was hast du getan“ bewegen sich die Herren abermals in gefühlvollen Gefilden und ich will ehrlich ein: so richtig werde ich mit diesem Bombast-Herzschmerz nicht warm. Dann doch lieber ein Akustik-Rührstück wie das finale „Schnee“, bei dem es nur den Hiddentrack-Streicher-Overkill nicht gebraucht hätte, der eh erst mit erheblicher Verspätung kommt, für die viele wahrscheinlich gar nicht die Geduld mitbrächten.

Etwas wirklich Neues gibt es von PARKA auf ihrem Debüt „Raus“ natürlich nicht zu hören, aber ihr temperamentvoller Deutschrock ist ordentlich geraten, weshalb ich mir Warnungen vor dem Produkt sparen kann und die Fans von REVOLVERHELD & Co. bitte zuzugreifen.

Es ist noch kein Kommentar vorhanden.

Hinterlassen Sie einen Kommentar.

Mehr zu PARKA