¡PENDEJO! - Volcán

Bei einer Stoner-Kapelle, die ihre Songtexte auf Spanisch vorträgt und den Sound mit Trompete und Posaune veredelt, wäre man wohl nicht als erstes darauf gekommen, dass die Band in den Niederlanden zuhause ist. Selbiges gilt jedoch für ¡PENDEJO!, die ihr Headquarter in Amsterdam haben und mit „Volcán“ ihr viertes Album an den Start bringen.

Der letzte Streich des Quintetts war eine EP mit Coverversionen (u.a. von IRON MAIDEN und BLACK SABBATH), nun kümmern sich El Pastuso (Gesang & Trompete), Sjoerd „Nudo“ Van Der Knoop (Drums), Ed „El Loco“ Romijn (Gitarre), Menno Roymans (Posaune) und Stef „El Rojo“ Gubbels (Bass) wieder um ihre Eigenkreationen, von denen es auf „Volcán“ elf zu hören gibt. Es ist schon ein kruder Mix, den die Jungs da zu Gehör bringen: rauer, knurriger und Gesang auf Spanisch, krachender Stoner- und Heavy Rock und dazu Blasinstrumente, um die südamerikanische Note zu unterstreichen. Angefangen beim grummelnden Opener „Tu Hermana“, der gleich mal in die Vollen geht, über die „Revolución“, die ¡PENDEJO! mit schnörkellosem Drive ausrufen, ehe das Gebläse bei „No Te Vagas“ zur Höchstleistung auffährt. Zu Beginn von „Otro Dios“ zeigen die Jungs für einen kurzen Moment ihre weiche Seite, allerdings nur, um es dann umso härter anzugehen. Zu meinen Favoriten zählt derweil das bassbetonte „Hasta El Final“, bei dem die Blechinstrumente auch wieder mehr Raum einnehmen und das es insgesamt etwas ruhiger angehen lässt. Davon ist beim lärmenden Nachfolger „La Pistola Del Anciano“ nichts mehr zu spüren und auch das blitzschnelle „Tu Noevo Novio“ lässt nichts anbrennen, um schließlich mit „Vamos A La Haya“ auch noch ein Schifferklavier ins Spiel zu bringen. „La Reina De La Ametralladora“ rückt das rhythmusbetonende Blasinstrument erneut in den Fokus, ehe „Ninguno“ langsam scheppernd in die Gehörgänge des geneigten Zuhörers, der geneigten Zuhörerin frisst, bevor das melancholische „La Vieja“ auf der Zielgeraden beweist, dass die Niederländer (wei haben übrigens südamerikanische Wurzeln) doch ein weiches Herz haben.

¡PENDEJO! heißt so viel wie ‚dumm‘ und das ist die Musik auf „Volcán“ sicher nicht. Einem brodelnden Vulkan kommt der Sound der bärtigen Käsehäppchen allerdings durchaus nahe. Wer Stoner mit besonderen Ingredienzien hören möchte, sollte deshalb auf jeden Fall ruhig ein Ohr riskieren.

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