
Artist | PERRY FARRELL’S SATELLITE PARTY |
Title | Ultra Payloaded |
Homepage | PERRY FARRELL’S SATELLITE PARTY |
Label | COLUMBIA RECORDS |
Leserbewertung |
PERRY FARRELL gehört eindeutig zu den Musikern, deren Namen größer ist als ihr Schaffen. Bevor ich nun von zahllosen JANE’S ADDICTION Ehemaligen gesteinigt werde, möchte ich die Vergangenheit ruhen lassen. Denn Mr. Farrell hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit seiner neuen Band SATELLITE PARTY den Rock zurück auf die Tanzfläche zu bringen. Diesem Anliegen sind in letzter Zeit durchaus mehrere Bands gefolgt, mit unterschiedlichem Erfolg. Jedenfalls scheint es so, als hätten den Gründer des Lollapalooza Festivals seine guten Vorsätze nach der Hälfte von „Ultra Payloaded“ verlassen. Aber alles der Reihe nach, denn Farrell lässt eigentlich nichts anbrennen, so steht ihm nicht nur seine Angetraute am Mikrofon zur Seite, auch FERGIE trällert mit ihm. Sowohl FLEA als auch JOHN FRUSCIANTE haben sich zudem aus der RHCP Kreativabteilung eingefunden, was speziell dem ersten Teil des Albums gut steht. Mit PETER HOOK sowie der THIEVERY Corporation standen große Namen hinter den Produktionstischen, und um dem Namedropping eine besondere Würze zu verleihen, covert man noch THE DOORS und leiht sich von den BEE GEEs ein paar Samples aus.
Heraus kommt ein Funktrunkenes Oktopusmonstrum, das seine langen Arme in die abgespaceten Gefilde von PERRY FARRELLs Textwerke vordringen lässt. Die ausgelutscht klingenden Single „Wish upon a dog star“ will noch nicht so recht zünden, aber der Aufforderung „Only love, let’s celebrate“ kommt man gerne nach und schwingt die Arme in luftige Höhen. „Kinky“ fliegt HOOK-produziert in Synthesizergestützte Soundwälle und zerbirst an seiner eigenen Übermotivation, wenig später verglüht Farrells Elan am jazzversetzt dubbenden „The Solutionists“ und schwindet vollends wenn „Awesome“s Akustik erste Gähnattacken provoziert. Die Ohren verwöhnt erst „Woman in the Window“ wieder, welches harmonisch eingehüllt JIM MORRISON zum kurzzeitigen Leben erweckt. Irgendwann verfolgt einen die Erkenntnis, dass „Ultra Payloaded“s Problem der eigene Anspruch zu sein scheint. „Insanity Rains“ strampelt im wilden Instrumentalreigen wie ein Baby mit vollgeschissenen Windeln und der epische Titeltrack vertrackt sich in einem spirituellen Esoteriktrip getragen von heftigen Basswellen.
Dass Potenzial in der SATELLITE PARTY steckt und dass dies nicht nur an der Person PERRY FARRELL selbst liegt, beweist man uns auf dem 11 Track starken Debüt. Dennoch hätte man sich irgendwo gewünscht, das Album würde etwas weniger ausschweifend extravagant aus den Boxen wabern.
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