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PETER SCHREINER & DIE RELEVANZ - 1

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Artist PETER SCHREINER & DIE RELEVANZ
Title 1
Homepage PETER SCHREINER & DIE RELEVANZ
Label DONNERWETTER MUSIK
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Debütalbum mit 60? Bei PETER SCHREINER & DIE RELEVANZ trifft das zu, wobei der Herr Schreiner nicht erst seit gestern Musik macht. Mit seinen Coverbands MEDICINE JAR und HELTER SKELTER hat er sich über mehrere tausend Konzerte einen überregionalen Ruf erspielt und die Leute von der Großen Freiheit in Hamburg bis in den Circus Krone in München begeistert. Mit seiner neuen Formation DIE RELEVANZ stellt er nun erstmals selbstkomponierte Songs vor, auf denen sich PETER SCHREINER als sympathisch unangepasster Freigeist zwischen allen Stühlen präsentiert. Gegründet wurde DIE RELEVANZ während des ersten globalen Lockdowns im Jahr 2020. In einer Zeit des absoluten Stillstands, als überall auf der Welt die Lichter in der Kunst und Kultur erloschen. Für Peter Schreiner, Drummer Oliver Dumin, Bassist Jens Mutter und Keyboarder/Organist Sascha Waibel ein nicht hinnehmbarer Status quo, dem es den Kampf anzusagen galt. Auf seinem schlicht „1“ betitelten Erstling positioniert sich der im schwäbischen Winterrieden bei Memmingen beheimatete Sänger, Songwriter und Musiker nun irgendwo zwischen Selbstverwirklichung und Streitkultur.

Auf „1“ bewegen sich PETER SCHREINER & DIE RELEVANZ in einer bunten Grauzone zwischen Rock, Blues, Jazz, Singer-/Songwriter-Einflüssen, Krautrock, Irish Folk und sogar bayerischer Folklore. Verbunden ist dieser Stil-Mix mit autobiographischen Texten, mit denen das bayerische Deutschrock-Enfant terrible kein Blatt vor den Mund nimmt. „Alles, was drin ist. Und alles, was raus muss“, fasst Schreiner seinen kraftvollen und sofort packenden Stil zusammen. „Jeder von uns bringt sich in die Songs ein. Die Einflüsse reichen dabei von den BEATLES und den ROLLING STONES über die EAGLES, BLUE ÖYSTER CULT oder CHICAGO bis hin zu HANNES WADER, GEORG DANZER und WOLFGANG AMBROS. Am Ende klingen die Songs immer anders, als wie wir sie ursprünglich im Kopf hatten. Doch Hauptsache, es fühlt sich gut und richtig an und macht Spaß.“

Für mich klingt beim Opener „Häng nur so rum“ insbesondere BRUCE SPRINGSTEEN durch, den ich auch als Inspiration beim nachfolgenden und emotionalen „Denk an Dich“ zu vernehmen scheine. Allerdings mit einer Prise Irish Folk, die sich vielleicht auch deshalb eingeschlichen hat, weil die Platte während der Pandemie in einem Tonstudio mit angeschlossenem Irish Pub und Biergarten aufgenommen wurde. Knackig schließt sich „Ohne mich (Zähl auf mich)“ an, bevor „Alles geht man vorbei“ ein bisschen Dixieland atmet. „Der Eid“ erinnert mit flotten Melodien an einen alten Freund aus Schultagen, den man aus den Augen verloren hat, ehe „Vaterland“ mit nachdenklichen Klängen übernimmt. Die Feststellung „Das Leben ist gut“ kommt als beschwingte Hippie-Feststellung daher, auch wenn es ohne „Narben“ nicht geht – wie die lebenserfahrenen Herrschaften in bester Singer-Songwriter-Manier feststellen. Die BEATLES schimmern derweil beim temperamentvollen „Sommerregen“ durch, ehe das muntere „Aus, Schluss, vorbei“ bayerische Mundart zum Besten gibt. „Depp der Nation“ präsentiert sich als gedankenvolle Hymne, um schließlich mit dem akustischen „Schlaflied“ zu enden. Doch halt, da gibt es ja noch den fröhlichen Instrumental-Hidden-Track und wem das noch nicht reicht, der greife zur Vinyl-Ausgabe, denn die enthält weitere elf Alternativ-Versionen und Demos als Bonus. Anhand derer können alle Rock-Puristen die Entwicklung der einzelnen Stücke nachverfolgen. Das Cover-Artwork wurde übrigens von niemand Geringerem als Klaus Voormann, seines Zeichens legendärer Musiker und Grafiker, entworfen.

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